München und die Isar: Diese Idee hat die CSU jetzt

München – Baden, etwas Kühles in der Sonne trinken, picknicken und spielen – all das geht (zumindest im Innenstadt-Bereich) bis jetzt nur auf einer Seite der Isar. Auf ihrer Westseite gibt es hingegen keinen Zugang zum Wasser. Hauptsächlich rauschen hier Autofahrer und Radler am Fluss vorbei.
Flussbad an der Isar – Was wurde daraus?
Eigentlich wollte das der Stadtrat schon lange ändern. Es gab immer wieder Vorschläge, wie man die Isar auf der Innenstadtseite beleben könnte – zum Beispiel mit einem Flussbad. Auch mehr Kioske, Cafés und Restaurants wollte der Stadtrat an der Isar, als er 2015 einen Rahmenplan, ein großes Konzept für die Isar, verabschiedete. Verändert hat sich seitdem nichts.
Nur die Pläne wurden kleiner: Vergangenes Jahr beschloss der Stadtrat ein Freiraumkonzept, in dem auch die Isar vorkam. Genauer gesagt: der Bereich vor den Patentämtern an der Ehrhardstraße. Eine Terrasse solle dort entstehen – auch, um den Druck vom Gärtnerplatz zu nehmen, hieß es.
Was wurde aus all diesen Papieren? Das will jetzt die CSU-Fraktion genauer per Anfrage erfahren. "Leider wurden die versprochenen Pläne für Balkone und Treppen nie vorgelegt", sagt Fraktionschef Manuel Pretzl. Aus seiner Sicht wird am Westufer viel Potenzial verschenkt.
"Wir möchten das ändern und beantragen einen Isarbalkon am Westufer", sagt Pretzl außerdem. Genau solle der Balkon an der Widenmayerstraße auf Höhe der Liebigstraße entstehen.
Diesen Bereich hatten die zuständigen Referate bereits im Jahr 2019 für grundsätzlich geeignet erklärt. Dort stehen laut CSU einem Balkon weder denkmalschutz- noch naturschutzfachliche Belange entgegen. Auch nicht kommerzielle kulturelle Veranstaltungen kann sich die CSU auf dem Balkon vorstellen.
Grüne: "Schon seit Jahren ein Anliegen"
"Die innerstädtische Isar so zu gestalten, dass sie für die Menschen wieder erlebbarer wird, ist uns schon seit vielen Jahren ein Anliegen", sagt Grünen-Stadtrat Florian Roth. Er freue sich auf die Verwirklichung konkreter Projekte in der nächsten Legislaturperiode, sagte er bereits 2014. Seine Fraktion bezeichnete er damals als einen "Motor" für die Isarrahmenplanung – der allerdings inzwischen ein wenig ins Stocken geraten ist.
Seine Fraktion sei im Austausch mit den zuständigen Referaten, was möglich und finanzierbar wäre, sagt Roth. "Wir als Fraktion haben vorgeschlagen, hier Terrassen und Balkone zu bauen."

Jedoch: "Corona, der Krieg und die damit verbundene Haushaltslage machen die Umsetzung derzeit schwierig. Deswegen sollten wir parallel auch prüfen, ob es kostengünstigere Möglichkeiten gibt, entlang des Isarufers die Aufenthaltsqualität zu steigern."
Welche das sein könnten? Da ist laut den Grünen noch nichts spruchreif. Die SPD konnte sich zum Vorschlag der CSU auf eine AZ-Anfrage hin am Montag nicht äußern.