München schafft Kita-Plätze - doch das Personal fehlt

Investitionen in Kitas sollen trotz Corona-Krise weitergehen. Neue Zahlen zur Betreuung in München – und was der Stadtrat diese Woche beschließen soll.
Felix Müller
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Kindergarten-Kinder beim Sport: Die meisten Münchner Eltern haben kein Gebühren-Problem mehr.
Kindergarten-Kinder beim Sport: Die meisten Münchner Eltern haben kein Gebühren-Problem mehr. © Rolf Vennenbernd/dpa

München - Im Rathaus ist man sich offenbar weitgehend einig: Es muss massiv gespart werden - aber an anderer Stelle, nicht beim Ausbau der Kinderbetreuung. Darauf deuteten schon vor Wochen die verschiedenen Erklärungen von Grünen und SPD hin, wo man in der Krise seine Schwerpunkte setzen wolle. Und das wird sich wohl auch am Dienstag zeigen, wenn es im Stadtrat eben konkret um die Kinderbetreuung in München geht.

Fast 90.000 Betreuungsplätze gibt es inzwischen in der Stadt, diese Zahl wird das Bildungsreferat dann präsentieren. 2.300 Plätze habe man im vergangenen Jahr neu geschaffen.

Kinderbetreuung in München: Stolz auf das Erreichte

Die SPD-Stadtratsfraktion betonte am Sonntag in einer Mitteilung, es gehe aber nicht nur um den Ausbau der Plätze. "Genügend Plätze sind die Voraussetzung, wir setzen aber gleichzeitig auf eine qualitätsvolle Betreuung und geringe Kosten für Familien."

Die schwarz-rote Koalition hatte in der letzten Legislaturperiode die Gebühren für Krippen und Kindergärten für sehr viele Münchner Familien abgeschafft, für die anderen drastisch gesenkt. Stolz ist die SPD auch darauf, dass "fast 90 Prozent der Einrichtungen" bei den Mahlzeiten inzwischen mit Bio-Lebensmitteln arbeiten.

Lena Odell (SPD)
Lena Odell (SPD) © ho

Bei allem Stolz auf das Erreichte, es gibt noch viel zu tun, wie man auch im Rathaus einräumt. "Wir brauchen natürlich einen weiteren Ausbau der Plätze", sagte SPD-Stadträtin Lena Odell am Sonntag im Gespräch mit der AZ.

Trotz Personalmangel: Weiterer Kita-Ausbau

Das kurzfristige Hauptproblem: Es fehlt Personal. Jeder zehnte Kita-Platz, den es theoretisch in München gäbe, wird nicht vergeben,weil keine Erzieherin zur Verfügung steht. Die Stadt tue mit ihren Zulagen alles, was möglich ist, sagte Lena Odell. Es müsse insgesamt darum gehen, dass die Gesellschaft die Arbeit der Erzieherinnen und Kinderpfleger stärker anerkenne.

Der Ausbau geht trotzdem weiter. Der Stadtrat will am Dienstag etliche neue Krippen beschließen - etwa in Freimann, Laim und Aubing. Insgesamt sollen für den Kita-Bereich zehn Millionen Euro freigegeben werden. Man ist sich eben einig, dass nicht bei den Kleinsten gespart werden soll.

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12 Kommentare
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  • eule75 am 14.09.2020 16:52 Uhr / Bewertung:

    Vielleicht lockt der Beruf der Kinderbetreuung oder Lehrers nicht mehr, wenn man sich so anschaut, was aus dem Elternhaus in den Kindergarten/Schule kommt. Und wenn sich Kita/Lehrer durchsetzen will, gibt es Widerspruch/Probleme. Was man so hört, muss man für diese Berufe ein starkes Nervenkostüm haben, und das hat nicht jeder.

  • Sarah-Muc am 14.09.2020 10:10 Uhr / Bewertung:

    Warum lernen die Politiker nie, sich endlich mal wirklich um
    Bildung zu kümmern, nicht nur drüber reden. Und das seit Jahrzehnten.
    Kita-Plätze gehören zum Bildungsspektrum! Eine der wichtigsten Aufgaben des Staates.
    Klar kann ich jede Menge Plätze schaffen, wenn ich weiss, dass es eh kein Personal
    gibt. Peinlicher gehts wirklich nicht mehr! Gilt für alle Parteien. (Ausser AfD - die kenn ich nicht)

  • Mad Nordel am 14.09.2020 12:32 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Sarah-Muc

    "Man ist sich eben einig, dass nicht bei den Kleinsten gespart werden soll."
    Aha!
    Also nur bei den kleinsten!
    Da haben wir es wieder, nur ein Lippenbekenntnis zu "was man nicht machen möchte" was so ungefähr gar nix darüber sagt wie/was man stattdessen machen möchte.
    ..und das, obwohl der Begriff "Kindergarten" so ziemlich auf der Ganzen Welt bekannt ist.
    Na ja, was will man bei Status Q Verfechtern schon groß erwarten, außer das der Bundestag nächstes Jahr noch voller mit zukünftigen Pensionsempfängern wird.
    Entlarvend!

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