München: Rolltreppen ausgetauscht - U4 und U5 halten wieder am Stachus
München - Wenn Fahrtreppen erneuert werden, ist das meistens vor allem ein Ärgernis für all diejenigen, die nicht (mehr) so mobil sind. Jetzt können auch all diejenigen aufatmen, die gerne mal voller Elan zwei Treppenstufen auf einmal nehmen: Am U-Bahn-Halt Karlsplatz (Stachus) sind die Fahrtreppen nach 38 Jahren nun komplett ausgetauscht worden – ab Donnerstag (4. August) halten die Züge der Linien U4 und U5 hier wieder.
Rolltreppen sind ausgetauscht: U4 und U5 halten wieder am Stachus
Wie die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) am Mittwoch mitteilt, wurden die Arbeiten gemeinsam mit den Stadtwerke München (SWM) pünktlich abgeschlossen.
Am Innenstadt-Halt zwischen den Bahnhöfen Hauptbahnhof und Odeonsplatz stehen den Fahrgästen damit "moderne, leistungsfähige und sparsame Fahrtreppen" zur Verfügung, heißt es in der Mitteilung.
Rolltreppen am Stachus sind die längsten in ganz Bayern
Seit 8. Juni waren drei Rolltreppen am U4/U5-Bahnhof Karlsplatz (Stachus) wegen der Sanierung außer Betrieb: Sie sind mit einer Länge von 56,50 Metern die längsten Fahrtreppen in Bayern und bringen insgesamt mehr als 100 Tonnen auf die Waage. Die 244 Stufen je Fahrtreppe verbinden den Bahnsteig der U-Bahnlinien U4 und U5 mit dem Sperrengeschoss in Richtung Lenbachplatz.
Die neuen Fahrtreppen sollen dem "aktuellen Stand der Technik" entsprechen, über verbesserte Sicherheitseinrichtungen verfügen und die Zuverlässigkeit erhöhen. Außerdem arbeite der Antrieb leistungseffizienter und verbrauche weniger Energie.
Bis Herbst 2026 sollen noch 103 Fahrtreppen im gesamten Netz ausgetauscht werden
Weil die Bahnsteige als Lagerfläche der Bauteile genutzt werden mussten, konnten die Fahrgäste während der Bauarbeiten am Karlsplatz (Stachus) nicht ein- und aussteigen.
Eine abschnittsweise Erneuerung der einzelnen Fahrtreppen war aufgrund von Vorgaben an den Betrieb und den Brandschutz nicht möglich. Um den Linienbetrieb nicht einzuschränken, ging die gesamte Logistik mit Güterzügen ausschließlich in der nächtlichen Betriebsruhe der U-Bahn über die Bühne.
Bis Herbst 2026 sollen noch 103 Fahrtreppen im gesamten Netz ausgetauscht werden. Im Rahmen von bislang vier Modernisierungsprogrammen wurden seit 2005 bereits 388 Fahrtreppen durch neue Anlagen ersetzt.
Innenstadthändler fordern kostenfreie City-Zone für den ÖPNV
Erzürnt über die Baumaßnahmen war der Verein der Münchner Innenstadthändler Citypartner. "Das ist eine weitere Hiobsbotschaft für die Erreichbarkeit der Innenstadt", sagt der Geschäftsführer Wolfgang Fischer.
"Dabei sollen die 'Verkehrswende' und Maßnahmen wie der geplante Rückbau von Parkplätzen im Tal und anderen Stellen der Innenstadt mit der 'Stärkung der öffentlichen Verkehrsmittel' einhergehen – doch im Moment ist angesichts der Realität oder den Ankündigungen der MVG eher das Gegenteil zu beobachten", so Fischer weiter.
Fischer fragte sich, warum nicht die Zeit des Lockdowns dafür genutzt worden sei, die Baumaßnahmen in Angriff zu nehmen. Vor allem, weil die Innenstadt in einer Phase der leichten Erholung nach schwierigen Pandemiezeiten gleich mehrfach von Bauvorhaben der MVG betroffen sei.
"Angesichts der aktuellen Zumutungen für die Nutzerinnen und Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel" brauche es laut Fischer deshalb jetzt " attraktive, kundenorientierte und vor allem dauerhafte Anreize den ÖPNV zu nutzen". Sein Vorschlag: Eine kostenfreie City-Zone des ÖPNV innerhalb des Altstadtrings.
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