München: Radweg in der Lindwurmstraße - das ist geplant

Wenig beachtet von der Öffentlichkeit wird bald die Lindwurmstraße in München für Radler umgestaltet. Kritikern sind die Maßnahmen zu mutlos.
Sophie Anfang |
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Die gelben Radlstreifen werden bald weiß und sind somit kein Provisorium mehr.
Daniel von Loeper Die gelben Radlstreifen werden bald weiß und sind somit kein Provisorium mehr.

München - Was gab es nicht für Aufregung an der Leopold- und der Fraunhoferstraße: Proteste von Anwohnern, Ortstermine von Politikern. Dass bald auch die Lindwurmstraße umgestaltet wird, dürften die allermeisten Münchner hingegen noch gar nicht mitbekommen haben.

Das mag daran liegen, dass die Umgestaltung als Teil einer Reihe von Maßnahmen ohne große Debatte beschlossen wurde – oder auch daran, dass Autofahrer sich nicht allzusehr fürchten müssen, weil die Stadt das Thema Radwegausbau an der Lindwurmstraße verhältnismäßig vorsichtig angeht.

Lindwurmstraße: Markierungsarbeiten ab Oktober

Was genau ist geplant? "Zwischen dem Sendlinger Kirchplatz und der Aberlestraße wird der Radweg auf die Lindwurmstraße verlegt", erklärt ein Sprecher des Kreisverwaltungsreferats (KVR). "Für die Neuaufteilung der Fahrbahn wird die bergauf führende Rechtsabbiegespur verkürzt, bergab entfällt eine der Geradeausspuren für den KfZ-Verkehr."

Der gewonnene Platz auf dem bisherigen Geh- und Radweg solle den Fußgängern zugute kommen. In der Lindwurmunterführung sind die gelb markierten Radstreifen bisher nur ein Pilotversuch gewesen. Auch sie will die Stadt nun dauerhaft einrichten. Die Streifen werden weiß markiert – laut Baureferat stehen diese Arbeiten im Oktober an.

Habenschaden: "Das ist bisher nur Stückwerk"

Für den neuen Radweg vom Sendlinger Kirchplatz zur Aberlestraße hingegen gibt es noch keinen genauen Zeitplan. Man befinde sich "in der Detailabstimmung", heißt es aus der Stadtverwaltung. Die Umbauten dürften ohnehin eher erst der Anfang von Diskussionen um den Radverkehr auf der Lindwurmstraße sein.

"Das ist bisher nur Stückwerk", betont die OB-Kandidatin der Grünen, Kathrin Habenschaden, im Gespräch mit der AZ. "Es wird um die ganze Lindwurmstraße gehen müssen."

Lindwurmstraße: Räder auf die Straße

Radler fahren ungern über die Lindwurmstraße, der Radweg ist oft nicht eben, weil Wurzelwerk den Fahrbelag beschädigt hat. Und auch Fußgänger fühlen sich auf dem Trottoir nicht wohl, denn es ist eng und die vielen Radler kommen oft gefährlich nah an die Flaneure heran.

Bereits im Herbst 2018 war der Radlweg entlang der Lindwurmstraße ab der Eisenbahnbrücke deshalb Thema im Stadtrat. Beschlossen wurde schon damals: der Radlweg kommt auf die Fahrbahn – zumindest teilweise. Stadteinwärts soll ein neuer Radfahrstreifen von 1,85 Meter Breite auf der Fahrbahn markiert werden. Stadtauswärts wird der vorhandene Radweg breiter.

Lindwumstraße: Wie geht's stadtauswärts weiter?

Allerdings: Fix ist der Plan noch nicht, bevor die Bauarbeiter mit roter und weißer Farbe anrücken, sollte das Baureferat zunächst prüfen, ob auch stadtauswärts, zwischen Goetheplatz und Sendlinger-Tor-Platz, ein Radfahrstreifen auf der Fahrbahn hergestellt werden kann. Das ginge nur auf Kosten einer Fahrspur für Autos.

Diese Lösung hatte der Allgemeine Deutsche Fahrradclub gefordert. Nach dem Beschluss 2018 haben sich nun also die Planer mit dem Radweg beschäftigt. Wie weit man inzwischen ist? Auf AZ-Anfrage sagt das Baureferat: Eine erste Planung gibt es bereits.

Wie diese aussieht, darüber schweigt das Referat zunächst noch, denn der Entwurf muss erst "mit den weiteren zu beteiligenden Fachdienststellen" abgesprochen werden. Dann wird der Bezirksausschuss informiert. In den Stadtrat kommt der Radweg erst danach.

München - Die gefährlichsten Ecken der Stadt für Radler

Brienner Straße: Einbahnstraße für Autofahrer

In der Brienner Straße zwischen Odeonsplatz und Amiraplatz wird seit Montag ein Stadtratsbeschluss umgesetzt: In der Straße wird eine Einbahnstraße für Autofahrer eingerichtet.

Heißt konkret: In beide Richtungen dürfen nur noch Radler und Busse fahren. Autofahrer dürfen hingegen nur noch in Richtung Amiraplatz fahren. Zudem müssen Kurzzeit-Parkbuchten weichen. Stattdessen kommen beidseitige Radstreifen.

"Die Maßnahme erhöht die Sicherheit für Radler auf dieser stark frequentierten Achse. Es ist ein klares und wichtiges Signal für alle, die auf dem Fahrrad in der Stadt unterwegs sind", resümiert Kreisverwaltungsreferent Thomas Böhle (SPD).

Lesen Sie hier: Fraunhoferstraße - Jetzt kommen die Radstreifen!

 

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