München - Die gefährlichsten Ecken der Stadt für Radler
Eine neue Statistik der Polizei zeigt, wo Sie beim Radfahren im Münchner Stadtgebiet besonders aufpassen sollten.
München - Radeln ist hip. Jeden Tag sind auf Münchens Straßen und Wegen rund 300.000 Radler unterwegs. In den letzten Jahren hat ihr Anteil am Verkehrsaufkommen in der Stadt um rund 18 Prozent zugenommen. Jeder fünfte Verkehrsteilnehmer ist laut Polizei inzwischen ein Radfahrer. Jahr für Jahr werden es mehr.

Mehr Radfahrer - aber auch mehr Unfälle
Doch der Trend zum Radl hat auch Schattenseiten. Die Unfallzahlen steigen rapide. 2.823 Unfälle waren es laut Polizei im vergangenen Jahr, ein Plus von 14,7 Prozent. 2.481 Radfahrer wurden verletzt, ein Plus von 14,1 Prozent.
Sieben Radler starben letztes Jahr auf Münchens Straßen, das ist nahezu eine Verdoppelung der Todesopfer im Vergleich zu 2017. Besonders gefährdet sind laut Polizei ältere Radler. Fünf der getöteten Radler waren älter als 60, vier sogar älter als 70, das älteste Unfallopfer war 88 Jahre alt.
Sobald das Wetter schöner wird, steigen noch mehr aufs Radl um. Am Freitag wurde ein 28-jähriger Student bei einem Unfall in Neuhausen schwer verletzt. Er fuhr nachts um 1.20 Uhr auf der Renatastraße. An der Kreuzung Lachnerstraße übersah er einen Lieferwagen. Der Fahrer konnte nicht mehr bremsen. Der Radler erlitt bei der Kollision eine Jochbeinfraktur und Prellungen. Die Polizei hat am Freitag fünf der für Radler gefährlichsten Strecken und Kreuzungen in der Stadt benannt, ermittelt aufgrund der Häufung von Verkehrsunfällen in 2018.

Die für Radler gefährlichsten Strecken
Ludwigstraße – Leopoldstraße – Ungererstraße mit 76 Unfällen.
Bayer- und Landsberger Straße mit 65 Unfällen.
Kapuzinerstraße – Wittelsbacherbrücke – Humboldtstraße mit 36 Unfällen. l Nymphenburger Straße, 27 Unfälle.
Blumenstraße – Fraunhoferstraße, 18 Unfälle.

Die für Radfahrer gefährlichsten Kreuzungen
Dachauer Straße / Landshuter Allee, 12 Unfälle.
Karolinenplatz, 9 Unfälle.
Dachauer Straße / Schwere-Reiter-Straße, 7 Unfälle.
Rosenheimer Straße / Friedenstraße, 6 Unfälle.
Tegernseer Landstraße / Untersbergstraße, 6 Unfälle.
Blumenstraße / Corneliusstraße, 6 Unfälle.

Unfallschuld liegt oft auf der Seite der Radler
Wie die Ermittlungen der Verkehrspolizei ergaben, sind die Radler nur allzu oft selbst dran schuld, wenn es kracht. Besonders gefährdet sind die Radler, die bei Rot über Ampeln fahren, die Vorfahrt missachten, als Geisterradler auf Radwegen in der falschen Richtung unterwegs sind, oder Abbiegen, ohne vorher Handzeichen zu geben.
Gefährlich wird es auch, wenn jemand aus einem Auto aussteigt und die Tür öffnet, ohne dabei vorher auf Radler zu achten. Ebenso gefährlich ist es, wenn man als Auto- oder Lkw-Fahrer beim Abbiegen nicht mit Radlern im toten Winkel des Rückspiegels rechnet.
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