München: Prügelei in der U-Bahn - Auf den Notruf reagiert niemand
München - Prügel in der U-Bahn und niemand tut etwas. Diesen Vorwurf macht Benedikt Lechner (28) aus dem Landkreis Landshut der MVG.
Am Mittwoch um 23.30 Uhr fährt der junge Mann mit der U2 von Trudering zum Hauptbahnhof, als zwei Fahrgäste lautstark aneinandergeraten. Die Streiterei entwickelte sich zu einer handfesten Prügelei. Mit den Schlägern im Waggon sind rund zehn Fahrgäste.
Als die Schläger auf die Schlichtungsversuche nicht reagieren, drückt Lechner den Notrufknopf, der ihn mit dem Fahrer der U-Bahn verbinden soll. Es passiert: nichts. Er drückt wieder, wartet und drückt wieder, doch mehr als ein "Tüüüüt" kommt nicht zurück. Lechner steigt am U-Bahnhof Josefsburg aus und spricht den Fahrer an. "Der sagte nur kühl, er habe von dem Notruf nichts mitbekommen und gebe es weiter", erinnert sich Lechner später gegenüber der AZ.
MVG: Notrufknopf war defekt
Beim U-Bahnfahrer hört er die Prügelnden immer noch. Am Kolumbusplatz sieht er U-Bahnwachen. "Da dachte ich, dass der Fahrer sie gerufen hat und sie zusteigen, doch es passiert nichts." Am Hauptbahnhof steigt Lechner aus und schreibt die MVG über Facebook an.
Die Reaktion: "Der Notruf war defekt (so etwas passiert extrem selten, er wird alle 5-8 Wochen turnusmäßige geprüft). Er wurde schon kurzfristig gerichtet. Die Fahrer-Befragung steht derzeit noch aus." Weiter bezeichnet die MVG es als "vorbildlich", dass Lechner den Fahrer direkt angesprochen hat.
Geholfen hat es in diesem Fall aber nichts.
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