München: MVG-Leihräder sollen überall abgestellt werden dürfen

Außerhalb der City kann man sein MVG-Radl nur an festen Leihstationen zurückgeben. Das will die CSU nun ändern.
von  Florian Zick
So gehört sich das: Leihradl zurück in die Station – sonst gibt es eine Geldstrafe.
So gehört sich das: Leihradl zurück in die Station – sonst gibt es eine Geldstrafe. © SWM/Kerstin Groh

Außerhalb der City kann man sein MVG-Radl nur an festen Leihstationen zurückgeben. Das will die CSU nun ändern.

München - Mit einem Leihrad durch die Stadt düsen – an sich eine schöne Sache. Wenn da nicht ein paar lästige Einschränkungen wären. Vor allem die Rückgabemodalitäten vermiesen einem das Radl-Vergnügen mitunter ein wenig.

Bei der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) zum Beispiel kann man sein Radl nur in der Innenstadt an jeder beliebigen Ecke abstellen. Außerhalb des Kernbereichs ist eine Rückgabe nur an den offiziellen Leihstationen möglich. Stellt man sein Radl trotzdem einfach irgendwo im Niemandsland ab, droht einem eine Vertragsstrafe in Höhe von 20 Euro. Die CSU fordert freies Abstellen in der ganzen Stadt.

CSU fordert freies Abstellen in der ganzen Stadt

Aus Nutzersicht ist das freilich nicht optimal. Denn was nutzt einem ein Leihrad, wenn man am Ende dann doch von der nächstgelegenen Leihstation wieder zu Fuß zu seinem Zielort gehen muss?

Bei der CSU im Rathaus sieht man das ähnlich. Die Stadtratsfraktion hat die MVG deshalb nun gebeten, im gesamten Stadtgebiet freies Abstellen zu ermöglichen. "Es ist den Münchnern nicht zuzumuten, dass sie entweder große Umwege in Kauf nehmen müssen oder mit hohen Strafgebühren belastet werden", begründet Stadtrat Johann Sauerer die Forderung.

Bei der MVG ist man von dieser Idee nicht sonderlich begeistert. Das nächstgelegene Rad soll im besten Fall schließlich gleich um die Ecke stehen. "Wir wollen nicht, dass sich unsere Kunden totsuchen müssen", sagt Konzernsprecher Matthias Korte. Bei einer Ausweitung des Kerngebiets müsste man die Zahl der Räder deshalb drastisch erhöhen. Doch ein solches Vorhaben würde bei MVG-Rad derzeit noch den finanziellen Rahmen sprengen, so Korte.

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MVG plant ohnehin Aufstockung

Zwar plant die MVG noch für dieses Jahr eine massive Aufstockung. Aus den derzeit 1.200 Rädern sollen bis Jahresende 3200 werden. Um das gesamte Stadtgebiet sinnvoll abdecken zu können, bräuchte es nach Schätzung der Verkehrsgesellschaft aber Minimum 10.000 Räder.

So wird’s vorläufig also dabei bleiben: Außerhalb der Innenstadt muss man eine Leihstation ansteuern, wenn man sein Radl zurückgeben möchte. Schade – aber dafür wird es in Kürze schon ein paar andere Verbesserungen geben, so Korte. Die MVG expandiert mit ihrem Leihradsystem nämlich ins Umland. Bereits im Oktober soll die erste Leihstation außerhalb Münchens eröffnen. Und wenn man dann beispielsweise von Garching zum Marienplatz radelt, kann man sein Fahrrad dort auch einfach irgendwo abstellen. Marienplatz – ist ja schließlich absolutes Kerngebiet.

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