München: Mutmaßliche Motorraddiebe spektakulär festgenommen

München - Gegen Mitternacht schlug die Spezialeinheit der Polizei zu. In Neuhausen wurde am 21. Juni 2018 ein Kleintransporter gestellt. Die Fahrzeuge der Polizisten blockierten in Sekundenschnelle den verdächtigen Wagen vorne und hinten.
Doch dann wurde es dramatisch. Einige der eingesetzen Beamten verließen ihre Autos und gingen auf den Transporter zu, stellten sich neben Fahrer- und Beifahrertür, gaben sich lautstark als Polizisten zu erkennen. Der 22-jährige Fahrer des Transporters wollte aber nicht aufgeben. Er ging in den Rückwärtsgang und rammte den hinter ihm stehenden Wagen der Spezialeinheit.
Filmreifer Fluchtversuch mit großem Schaden
Dann gab er Vollgas im Vorwärtsgang, wollte nach links ausbrechen und rammte einen zweiten neben ihm stehenden zivilen Wagen in dem noch zwei Polizisten sitzen. Sie blieben unverletzt. Das Fluchtauto kollidierte im Anschluss mit mehreren parkenden Pkw. Die Bilanz des filmreifen Fluchtversuchs: etwa 50.000 Euro Schaden. Die Flucht endete schließlich in einer Haustür. Jetzt wird dem Fluchtfahrer und seinen drei mutmaßlichen Komplizen (19, 22, 50) der Prozess gemacht. Der Transporter war gestohlen, diente zum Abtransport von ebenfalls gestohlenen Bikes.
Die vier Ukrainer hatten sich laut Anklage in Polen verabredet, Motorräder in München zu stehlen und mit gestohlenen Transportern fortzuschaffen. Die Anklage zählt elf gestohlene Maschinen von BMW bis KTM auf. Der 19-jährige Angeklagte gibt beim Prozessauftakt zu, dass man ihm 400 bis 500 Dollar für seine Dienste angeboten habe. Seine Aufgabe: mit zwei Komplizen die Motorräder in die Transporter zu hieven.
Der Prozess dauert an.
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