Streit um Daglfinger Kurve: Viele Münchner sind unzufrieden
Ein Infomarkt statt eines Podiums - mit diesem Format konnte die Deutsche Bahn (DB) am Mittwochabend die Kritiker der Daglfinger Kurve nicht überzeugen. Angekündigt war die Information der Bürger zum Ausbau von Daglfinger und Truderinger Kurve für den Güterverkehr. Betroffen sind die Stadtteile Bogenhausen, Trudering-Riem und Berg am Laim.
So waren viele Interessierte ins Riemer Luise-Kiesselbach-Haus gekommen. Doch der erwartete Vortrag mit Fragerunde blieb aus, stattdessen drängten sich Menschentrauben vor den aufgestellten Plakatwänden. Doch keiner der 15 DB-Leute, die dort platziert waren, war überhaupt laut genug - so hörte nur die erste Reihe was und wurde gehört. Bald verließen die ersten Bürger frustriert den Saal.
Weiterhin Protest gegen DB-Pläne
"Die Leute gehen unverrichteter Dinge heim",, so der Truderinger Peter Grotz. "Das geht gar nicht", schimpfte Daniela Vogt aus Daglfing. "Vom Konzept her eine Katastrophe", hieß es weiter. "Ich bin stocksauer", erklärte Grünen-Stadtrat Herbert Danner.
Auch die BA-Chefs von Bogenhauen und Trudering, Angelika Pilz-Strasser (Grüne) und Otto Steinberger waren "absolut unzufrieden".
Ein Vorteil für die Bahn: Der Infomarkt ließ keinen Raum für offenen Protest oder Kritik. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, denn laut Bahnsprecher Franz Lindemair haben sich Infomärkte bewährt, "weil so viel mehr Fragen beantwortet werden können". Das hat in Riem wohl nicht geklappt!
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