"Marsch fürs Leben" 2023 in München: Am Samstag treffen Abtreibungsgegner auf feministischen Widerstand

Am Samstag ist München beim "Marsch fürs Leben" erneut der deutschlandweite Treffpunkt für Abtreibungsgegner. Feministische Kollektive rufen bereits zum Widerstand auf.
Jan Krattiger
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Demonstranten halten Plakate bei einer Demo unter dem Motto "Marsch fürs Leben" hoch. (Archivbild)
Demonstranten halten Plakate bei einer Demo unter dem Motto "Marsch fürs Leben" hoch. (Archivbild) © Angelika Warmuth/dpa

MünchenKnapp 2.000 Abtreibungsgegner demonstrierten vor einem Jahr am Königsplatz in München, jetzt ist es wieder so weit: Sie mobilisieren für Samstag (25. März) um 13 Uhr für ihre Demo auf dem Königsplatz, wo erneut der "Marsch fürs Leben" stattfinden soll.

Münchner "Marsch fürs Leben" am Königsplatz: Große Demo am Samstag erwartet

Die Münchner Fachinformationsstelle Rechtsextremismus (Firm) findet deutliche Worte bei der Einordnung der Bewegung, die da zusammenkommt: "Mit dem Ziel Schwangerschaftsabbrüche zu verunmöglichen, ist die selbsternannte 'Lebensschutz'-Bewegung Teil einer stärker werdenden antifeministischen Formierung in Deutschland und weltweit", schreibt sie in ihrer Recherche.

Firm sieht eine Gefahr darin, dass der "Marsch fürs Leben" in München, der heuer zum dritten Mal stattfindet, "sich als süddeutsche Variante des Berliner 'Marsch für das Leben' etabliert und über die Jahre wächst". Die Analyse der letztjährigen Demo vom 19. März 2022 zeigt: Unter dem Banner des "Lebensschutzes" versammelten sich rechtskatholische Gruppierungen, AfD-nahe Funktionäre, Burschenschaften und auch Impfgegner.

"Marsch fürs Leben" in München: Bereits Veranstaltungen vor der Demo

Bereits vor dem "Marsch" am Samstag auf dem Königsplatz gibt es zahlreiche Veranstaltungen rund um das Thema: Die "Christdemokraten für das Leben" (CDL) laden zum Weißwurstfrühstück, wo unter anderem der CSU-Bundestagsabgeordnete Stephan Pilsinger sprechen wird. 

Von 9 bis 13 Uhr gibt es außerdem in der St. Pauls-Kirche eine "Eucharistische Anbetung für das Leben" und eine "Heilige Messe für das Leben", veranstaltet vom Münchner Verein "Helfer für Gottes kostbare Kinder".

Die Veranstalter des "Marsch fürs Leben" haben eine grundsätzliche Forderung, wegen der sie auf die Straße gehen: Ein Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen.

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Widerstand gegen den "Marsch fürs Leben" wächst 

In München werden aber nicht nur die Demonstrationen der sogenannten "Lebensschützer" größer, sondern auch der Widerstand dagegen: Das "Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung" ruft für Freitag (24. März) zur Teilnahme an einer feministischen Demo am Gärtnerplatz auf, Beginn ist um 18.30 Uhr. Am Tag darauf rufen linke feministische Bündnisse unter dem Titel "Für das Paradies auf Erden" zur "Intervention gegen religiösen Fundamentalismus".

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Ampel diskutiert über Gesetzesreform zu Schwangerschaftsabbrüchen

Auf bundespolitischer Ebene laufen aktuell zwei Debatten, die mit dem Thema Schwangerschaftsabbruch zusammenhängen: Die Ampel-Koalition hat sich vorgenommen, den Paragraphen 218 des Strafgesetzbuchs zu reformieren, der aktuell Abtreibungen unter Strafe stellt.

Ebenfalls ein Thema sind sogenannte "Gehsteigbelästigungen", also Demonstrationen von Abtreibungsgegnern vor Kliniken, wo Schwangerschaftsabbrüche stattfinden. Familienministerin Lisa Pauls (Grüne) möchte ein Gesetz erlassen, das dies verbietet.

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29 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Tak am 26.03.2023 07:11 Uhr / Bewertung:

    Hier schwurbelt es gewaltig. Verhüten funktioniert nicht zu 100%. Es gibt auch noch andere Situationen, warum eine Frau abtreiben möchte. Aber das wird alles ausgeblendet durch Verblendete.

  • eule75 am 25.03.2023 21:36 Uhr / Bewertung:

    Rückfall in das Mittelalter?

  • Der wahre tscharlie am 25.03.2023 16:24 Uhr / Bewertung:

    "Ebenfalls ein Thema sind sogenannte "Gehsteigbelästigungen", also Demonstrationen von Abtreibungsgegnern vor Kliniken, wo Schwangerschaftsabbrüche stattfinden."

    Das ist auch so eine Kopie der radikalen Abtreibungsgegner aus den USA. Man müßte sich da mal die Arbeit machen und schauen, ob es da eventuell Verbindungen von unseren Abtreibungsgegnern zu denen in die USA gibt.

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