München: Jugendliche Komasäufer - Zahlen noch immer besorgniserregend

Die gute Nachricht: In München gibt es weniger Komasäufer, als noch im Jahr 2016. Die Langzeitentwicklung ist aber trotzdem besorgniserregend.
Vanessa Fonth |
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2017 tranken sich in Bayern weniger Jugendliche ins Koma als noch im Jahr zuvor. Die Langzeit-Entwicklung ist allerdings bedenklich.
imago/Sven Ellger 2017 tranken sich in Bayern weniger Jugendliche ins Koma als noch im Jahr zuvor. Die Langzeit-Entwicklung ist allerdings bedenklich.

München - Im vergangenen Jahr sind 4.091 Kinder und Jugendliche in Bayern aufgrund einer Alkoholvergiftung stationär im Krankenhaus behandelt worden. 278 der Vorfälle passierten in der Stadt München und 74 im Landkreis München. Das teilte die Krankenkasse DAK am Donnerstag in München mit und berief sich auf unveröffentlichte Zahlen des Landesamtes für Statistik.

Vor allem junge Männer im Alter von 10 bis 19 Jahren tranken demnach übermäßig Alkohol: 2.478 von ihnen mussten 2017 mit einer Alkoholvergiftung in Krankenhäusern behandelt werden, bei den jungen Frauen waren es 1.613. Im Vergleich zum Jahr 2016 sank laut DAK die Zahl der jungen Komasäufer aber insgesamt um 6,9 Prozent.

Mehr Münchner Komatrinker im Langzeitvergleich

In der Stadt München sind die Zahlen im Vorjahresvergleich zwar rückläufig - 2016 waren es noch 327 jugendliche Komasäufer - doch im Langzeitvergleich gibt es einen Zuwachs von 39 Prozent. Die Zahlen im Landkreis München sprechen eine ähnliche Sprache: Im Vergleich mit den Zahlen von 2001 hat die Zahl der Vorfälle um 64 Prozent zugenommen. Im Vergleich zu 2016 tranken sich aber ein Fünftel weniger Jugendliche ins Koma.

Stefan Wandel, ein Sprecher des DAK erklärte auf AZ-Nachfrage den kurzfristigen Rückgang: "Wir glauben, dass die Sensibilisierungs- und Präventionsarbeit langsam Früchte trägt". Mit Projekten wie "HaLt" (Hart am Limit), "Disco-Fieber" und "Klar bleiben – Feiern ohne Alkoholrausch" werden Jugendliche gezielt aufgeklärt über die Folgen von übermäßigen Alkoholkonsum. Doch nicht nur die harten Fakten zählen: Bei dem Projekt "bunt statt blau" werden Schüler dazu aufgerufen sich künstlerisch mit dem Thema auseinanderzusetzen und Plakate mit kreativen Botschaften zu gestalten.

Seit dem Vorfall in Berlin im Jahr 2007 - ein Jugendlicher trank sich mit Tequila zu Tode - gehen die Zahlen stetig zurück, so der Sprecher der DAK. Es bleibt also zu hoffen, dass die Anzahl der Jugendlichen, die sich ins Koma trinken in den nächsten Jahren weiter zurückgeht. 

 

 

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