München-Isarvorstadt: Neue Radspur an der Lindwurmunterführung

Gute Nachricht für Radler in der Lindwurm- und der Dachauer Straße - hier gibt es jetzt neue Radspuren und Radwege. Noch ist aber nicht bei allen sicher, dass sie bleiben.
Isarvorstadt/Maxvorstadt - Durch die Lindwurmunterführung führt ab sofort auch stadteinwärts eine eigene Radspur. Das heißt, Radler und Fußgänger müssen sich nicht mehr wie bisher den Fußweg teilen - hier herrschte oft gefährliche Enge.
Die neue Radspur verläuft jetzt auf der Fahrbahn und ist gelb gekennzeichnet. An der Lindwurmstraße werden die Radler vor der Einmündung Implerstraße auf die Fahrbahn geführt, auf einer Radspur durch die Unterführung geleitet und nach der Unterführung wieder auf den vorhandenen Radweg zurückgeführt.
In der Unterführung gilt deshalb nun Tempo 30, außerdem sollen Sperrblenden, Baken und gesonderte Fahrradampeln auf die neue Verkehrsführung hinweisen.
Um auf der Fahrbahn den Platz für die neue Radspur zu schaffen, ist der Rechtsabbiegerverkehr aus der Implerstraße Richtung Unterführung nur noch einspurig. Auch die Lindwurmstraße führt von Süden nur noch einspurig in die Unterführung.
Bisher nur ein Versuch - Stadtrat entscheidet
Die Verlegung auf die Straße ist aber bisher nur ein Test. Das KVR hat diesen Versuch angeordnet, die Sicherheit an der Engstelle soll damit erhöht werden - für Radfahrer und für Fußgänger.
„Jeder, der einmal zu Fuß oder auf dem Rad durch dieses Nadelöhr zwischen Mauer und Geländer musste, weiß, wie ärgerlich und gefährlich das ist“, sagt Kreisverwaltungsreferent Thomas Böhle. „Für mehr Sicherheit und ein gleichberechtigtes Miteinander im Straßenverkehr musste an dieser Stelle dringend etwas passieren. Dabei geht es zwangsläufig auch immer darum, wie der begrenzte vorhandene Raum fair für alle Verkehrsteilnehmer verteilt wird.“
Um einen Verkehrsversuch handele es sich deshalb, weil der endgültige Wegfall von Straßenfahrspuren dem Stadtrat zur Entscheidung vorbehalten ist, so das KVR.
Das Verkehrsmanagement des Kreisverwaltungsreferats wird die neue Verkehrsführung bis zum Jahresende beobachten, auswerten und dann eventuell nachbessern. Auch Polizei und Bezirksausschuss werden noch Stellung nehmen.
Die Ergebnisse werden dem Stadtrat im Frühjahr 2019 zur Entscheidung vorgelegt.
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Verbesserung für Radler an der Dachauer Straße
An der Dachauer Straße hat das Baureferat am Montag Arbeiten für einen neuen Radweg zwischen Lori- und Sandstraße begonnen.
Damit der Radweg gebaut werden kann, werden die beiden Fahrstreifen neben den Straßenbahngleisen auf eine einheitliche Breite von drei Metern verschmälert. Angrenzend an die Fahrbahn werden Längsparkbuchten hergestellt und mit einem 75 Zentimeter breiten Sicherheitsstreifen vom neuen Radweg getrennt.
Der Radweg selbst ist mindestens 1,60 Meter breit. Die Breite des zukünftigen Gehwegs variiert, beträgt aber immer über zwei Meter. Der stadtauswärts führende Radweg geht dann auf Höhe der Loristraße in den bestehenden Radweg über.
Die Arbeiten werden voraussichtlich bis Mitte Dezember dauern. Witterungsbedingt kann es sein, dass Restarbeiten noch im Frühjahr 2019 durchgeführt werden müssen. Während der Bauzeit bleiben stadtauswärts in dem Bereich eine Fahrspur, ein Radweg und ein Gehweg erhalten. Die Zufahrt zu den angrenzenden Grundstücken bleibt weiterhin möglich, gegebenenfalls kann es aber kurzfristig zu Behinderungen kommen.
Im Übergangsbereich muss ein Baum gefällt werden, der nach der Baumaßnahme an etwa gleicher Stelle ersetzt wird. Die Kosten liegen bei 1,07 Millionen Euro.