München: Grüne kritisieren "anachronistische Verkehrsplanung" am Sendlinger Tor

Die Stadtrats-Grünen sind mit der Verkehrsplanung rund ums Sendlinger Tor gar nicht zufrieden. Sie kritisieren, es werde wieder nicht an die Radler gedacht. Und nicht nur dort.
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Altstadt/Maxvorstadt - Die Grünen im Rathaus schimpfen mächtig auf Baureferentin Rosemarie Hingerl (parteilos). Der Grund: Wenn die Megabaustelle am Sendlinger Tor fertig ist, soll der Oberanger wie gehabt wieder mit sechs Fahrspuren hergerichtet werden.

Eine „anachronistische Verkehrsplanung“, schimpft Stadtrat Herbert Danner. Denn die Radler würden damit mal wieder untergebuttert.

Die Pläne werden am kommenden Dienstag im Bauausschuss beraten.  „Vier Spuren stadtauswärts und zwei stadteinwärts für den motorisierten Verkehr am Oberanger, die zwei Radstreifen haben nur die Regelbreite von 1,85 Meter – das ist eine anachronistische Verkehrsplanung, die weder den aktuellen Modal Split noch die kommenden verkehrlichen Entwicklungen in der Altstadt berücksichtigt", kritisiert Danner.

Und weiter: "Eine so geringe Spurbreite geht außerdem völlig an der Entwicklung des Radverkehrs mit seinen zahlreichen Anhängern und Lastenrädern vorbei. Es ist unbegreiflich, wie das Baureferat vor dem Hintergrund des von allen Seiten immer wieder betonten politischen Willens zum Ausbau der Radverkehrs und der aktuellen Diskussion um eine autofreie Altstadt einen solchen Beschlussentwurf vorlegen kann.“

Die Fraktion fordert deshalb eine Neuaufteilung der Fahrspuren am Oberanger. Dabei müssten Radstreifen von mindestens drei Meter Breite entstehen. Außerdem brauche es für Radler eine direkte Möglichkeit zum Linksabbiegen in die Blumenstraße.

Ähnliche Probleme sehen die Grünen außerdem im Kunstareal und Uni-Viertel.   

„Obwohl im Univiertel und der gesamten Maxvorstadt mittlerweile ein enormes Radverkehrsaufkommen zu verzeichnen ist, sind für die Türkenstraße und die Theresienstraße keine Radverkehrsanlagen vorgesehen", sagt Danner. Das sei inakzeptabel. "Wir fordern, dass den Sicherheitsbedürfnissen des Radverkehrs bei der Neuplanung Rechnung getragen wird.“

Die geplante Verkehrsfürhung in der Marsstraße, die ebenfalls beraten wird, beurteilt der Stadtrat als "im Grundsatz erfreulich". Hier bekommen Radler neue Spuren, der Platz dafür wird den Autos genommen. Aber auch hier sei noch Potential. Die teils überbreiten Kfz-Spuren von bis zu über vier Metern böten die Möglichkeit, um die Radspuren abschnittsweise zu verbreitern und damit den Verkehr von Lastenrädern, Rädern mit Anhängern sowie das sichere Überholen oder Nebeneinanderfahren zu erleichtern.

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