München: Hier werden wieder Burger gebraten

München - In insgesamt elf Burger-King-Filialen in der Münchner Innenstadt sind in den vergangenen Wochen die Lichter ausgegangen.
Grund: Die Fast-Food-Kette hat ihrem größten deutschen Lizenznehmer Yi-Ko Holding den Betrieb in allen seinen deutschen Filialen gekündigt.
Seit gestern werden die wochenlang geschlossenen Schnellrestaurants nach und nach eröffnet. Auch in einigen der betroffenen Münchner Filialen werden wieder Burger gegrillt.
Folgende Restaurants sind mittlerweile geöffnet:
- Tal 10
- Hauptbahnhof
- Pollingerstraße 2
- Bayerstraße 10 a
Die restlichen Filialen sollen laut Burger-King-Deutschlandchef Andreas Bork bis Mittwoch wieder aufgemacht werden, wie er gestern in München verkündete.
Noch nicht offen in München sind die Filialen in der:
- Eggenfeldener Straße 114
- Chiemgaustraße 214
- Giesinger Bahnhofsplatz 8
- Einstein-Straße 130
- Sonnenstraße 6
- Triebstraße 44
- Wasserburger Landstraße 4
„Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt und mit Hochdruck daran gearbeitet, die Restaurants so schnell wie möglich mit unseren Produkten und Materialien zu beliefern, um eine schnelle Wiedereröffnung möglich zu machen“, erklärte Bork.
Warum gestern noch nicht alle Filialen wieder geöffnet werden konnten, erklärte Bork mit Zeitmangel. Wegen der Kurzfristigkeit konnten nicht alle Restaurants bereits gestern schon beliefert werden, daher laufe die Wiedereröffnung schrittweise bis Mittwochnachmittag.
Es gibt Verzögerungen mit der Belieferung der Filialen Nach zähen Verhandlungen hatte der Burger-King-Konzern dem vorläufigen Insolvenzverwalter der Betreibergesellschaft am Freitag vorläufig erlaubt, die Marke zu verwenden. Übers Wochenende liefen daraufhin Vorbereitungen für den Neustart wie die Belieferung mit Tiefkühlkost auf Hochtouren.
Die 89 Schnellrestaurants mit 3000 Beschäftigten hatten im November schließen müssen, nachdem Burger King dem größten deutschen Franchisenehmer Yi-Ko nach dem Wirbel um Hygienemängel und schlechte Arbeitsbedingungen fristlos gekündigt hatte.
Weil Burger King Yi-Ko die Nutzung von Marke und Firmenlogo verbieten ließ und auch einen Lieferstopp verhängte, mussten die Restaurants bald schließen.
Am Mittwoch vergangener Woche hatte die zu Yi-Ko gehörende Betreibergesellschaft der Filialen, die Burger King GmbH, Insolvenz angemeldet. Für die Mitarbeiter war das ein Schock. Mit der Lizenz-Einigung zwischen der Fast-Food-Kette und dem vorläufigen Insolvenzverwalter des Filial-Betreibers, Marc Odebrecht, gibt es nun wieder Hoffnung für die 3000 Beschäftigten. Auch die Löhne und Gehälter der Beschäftigten dürften über das Insolvenzgeld vorerst gesichert sein.
Ganz vom Tisch dürften die Probleme damit allerdings noch nicht sein. Burger King hat mit der vorläufigen Lizenz-Vergabe an Odebrecht aber den Weg für den Neustart geebnet. Odebrecht dürfte sich nach der Wiedereröffnung vor allem auf die Investorensuche konzentrieren. Ob sich ein oder mehrere Finanziers für die 89 Burger-Bratereien finden, ist allerdings offen.
Die einfachste Lösung dürfte angesichts der Komplexität des Falls ein Einzel-Investor sein. Franchise-Unternehmen mit so vielen Filialen gelten allerdings als Ausnahme auf dem deutschen Markt. Fraglich ist auch, ob sich Burger King nach den jüngsten Erfahrungen wieder auf ein Modell einlassen würde, bei dem ein Franchisenehmer alle Restaurants steuert.