München: Fall zeigt, warum Hunde nicht Rolltreppe fahren sollten

Rolltreppen sind eigentlich eine sehr bequeme Sache. Doch was für den Menschen eine große Erleichterung darstellt, kann für Hunde sehr schnell schmerzhaft werden, wie dieser Fall zeigt.
von  André Wagner
Für Menschen sind Rolltreppen eine bequeme Sache, für Hunde können sie gefährlich werden.
Für Menschen sind Rolltreppen eine bequeme Sache, für Hunde können sie gefährlich werden. © Tierrettung München

München - Immer mehr Hundebesitzer nutzen mit ihrem Vierbeiner die Rolltreppe ohne zu wissen, dass dies für die Pfoten und Schwänze ihrer geliebten Haustiere sehr gefährlich werden kann.

Leichte Schürfwunden an den Pfoten sind da nur das geringste Übel. Die Gefahr lauert in den Rolltreppenaufsätzen. "Viele Hundbesitzer vergessen, dass auch sehr gut erzogene Hunde es nicht verhindern können, wenn ihre Krallen oder ihr Fell in die Zacken und Spalten der Rolltreppenaufsätze gezogen werden", erläutert Dr. Evelyne Menges, Präsidentin der Münchner Tierrettung.

Zehenamputation als Folge

Hat sich der geliebte Vierbeiner erst einmal mit seiner Kralle oder den Haaren in einer Rolltreppe verheddert, können die Folgen dramatisch sein.

Chihuahua-Dame Amelie verfing sich mit ihre Kralle in einer Rolltreppe und verlor dabei zwei Zehen.
Chihuahua-Dame Amelie verfing sich mit ihre Kralle in einer Rolltreppe und verlor dabei zwei Zehen. © Tierrettung München

Dies musste die kleine Chihuahua-Dame Amelie am eigenen Leib erfahren. Das linke Hinterpfötchen der vierjährige Hündin wurde am Ende einer Rolltreppe am Holzkirchner Bahnhof zwischen die Zacken gezogen und dabei wurde eine ihrer Zehen regelrecht amputiert. Eine weitere war gebrochen und musste in einer Operation entfernt werden.

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Hundehalter müssen sensibilisiert werden

Immer wieder hat die Münchner Tierrettung Hunde als Patienten, die sich auf einer Rolltreppe verletzt haben.

Evelyn Menges sieht aber Möglichkeiten, das Leben für Hunde sicherer zu machen. So fordert sie, dass an Rolltreppen entsprechende Warnhinweise angebracht werden, wie es bei U- und S-Bahnen schon länger der Fall ist. Damit sollen Hundebesitzer auf die - für sie vielelicht noch unbekannte - Gefahr hingewiesen werden. Auch sollte dieses Thema in Hundeschule bereits angesprochen und die Halter dafür sensibilisiert werden, sagt Menges.

Am sichersten aber ist es, "wenn man die kleinen Hunde auf den Arm nimmt und mit den großen entweder die Treppe oder den Fahrsstuhl nimmt", so die Tierrettungs-Präsidentin.

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