München: Eisbach-Surfer sind stinksauer!

München - Die Münchner Surfer-Szene ist sauer. Was sie aufbringt, ist ein Artikel in einem Anzeigenblatt. Darin, so die Kritik der Wellenreiter, werden die Risiken des Eisbachs verharmlost – ihres Mekkas. Die Interessengemeinschaft Surfen in München (IGSM) distanziert sich auf ihrer Internetseite. Und auch bei Facebook machen Surfer ihrem Ärger Luft.
Stein des Anstoßes ist die Ausgabe des Blattes mit dem Titel: „Surfen Sie den Eisbach!“, daneben ein großes Foto von Björn Richie Lob, dem Regisseur von „Keep Surfing“. Leser können unter anderem ein Riverboard gewinnen – und eine Stunde „mit einem erfahrenen Surfer“. Das ist es, was für Wirbel bei den Wellenreitern sorgt.
Bilder: Trachtensurfen im Eisbach
„Hier wird fälschlicherweise der Eindruck erweckt, der Eisbach sei ein Spaß für Jedermann“, heißt es bei der IGSM. Durch den starken Wasserdruck von 20 Tonnen pro Sekunde und durch die Steine direkt unter der Wasseroberfläche sei er aber sehr gefährlich. „Der Eisbach ist nur etwas für Experten“, stellen die Surfer nochmal klar. Anfänger sollten erstmal drei Jahre an der Flosslände üben.
Video: Eisbach-Bezwinger unter sich
Verärgert ist auch Björn Richie Lob, dessen Foto auf dem Anzeigenblatt zu sehen ist. „Viele denken jetzt, dass ich was mit der Werbeaktion zu tun hab. Das fällt schon jetzt negativ auf mich zurück“, sagt er. Beim Blatt heißt es, Lob sei zu sehen, weil eine DVD mit dessen Film verlost würde. Lob hat bereits mit einem Anwalt gesprochen, weil er das Ganze „schon ein bisschen rufschädigend“ findet. Er weiß aber noch nicht, ob er tatsächlich juristische Schritte einleiten möchte. Erstmal will er das Gespräch suchen.
Auf die Proteste der Eisbach-Surfer hat man inzwischen reagiert: Der Gewinner der Losaktion, teilte das Anzeigenblatt mit, werde die Surfstunde natürlich an der Flosslände erhalten, wenn er Anfänger sei.