München: Die größten Baustellen der Stadt

Überall in der Stadt wird gebaggert und gebuddelt: 20000 Baustellen gibt es zur Zeit im Münchner Stadtgebiet. Viele Staufallen sollen am Ferienende verschwinden – aber nicht alle! Die AZ zeigt, wo ein Ende in Sicht ist und wo?s noch länger eng bleibt - in der Bilderstrecke!  
von  Tim Wessling

Überall in der Stadt wird gebaggert und gebuddelt: 20000 Baustellen gibt es zur Zeit im Münchner Stadtgebiet. Viele Staufallen sollen am Ferienende verschwinden – aber nicht alle! Die AZ zeigt, wo ein Ende in Sicht ist und wo´s noch länger eng bleibt - in der Bilderstrecke!

München - Ganz München ist eine Großbaustelle, könnte man meinen — vor allem als Autofahrer. Ständig fehlt ein Fahrstreifen, Unterführungen sind gesperrt. Ein Graus. Und es stimmt: Im Sommer reißt die Stadt geradezu exzessiv den Asphalt auf.

Aber warum? „Wir haben in den Schulferien 15 bis 20 Prozent weniger Verkehr. Das müssen wir nutzen“, erklärt Richard Bartl. Er ist Baustellenkoordinator des Baureferates und das schon seit 20 Jahren. Die Schulferien sind mit 30 Arbeitstagen die längste Ferienzeit. Zu Ostern und Pfingsten sind es nur acht, im Herbst gar nur drei bis vier Arbeitstage. Klar, dass gerade jetzt fleißig gebaggert und geteert wird. In diese Zeit legt das Baureferat Projekte, die mit der Einstellung von öffentlichem Nahverkehr verbunden sind.

Also beispielsweise Trambahnhaltestellen, Gleisarbeiten oder neuer Asphalt auf Hauptverkehrsstraßen. „Die Baustellen sind mit Ende der Ferien aber wieder verschwunden“, versichert Bartl. Derzeit gibt es im Stadtgebiet 20000 Baustellen. Eine schier unvorstellbare Zahl. „Zwei Drittel davon sind aber private Baustellen“, erklärt Bartl. In seiner Statistik tauchen sie auf, weil auch die Arbeiten in den öffentlichen Raum hineinreichen und Bürgersteige verkleinern oder ganze Fahrstreifen wegnehmen.

Trotzdem: Heuer stehen in München mehr Gerüste und Bagger als sonst. Bartl hat dafür eine Erklärung: „Die Nachkriegsbauten müssen jetzt saniert werden. Wir surfen auf einer Erneuerungswelle“. Auf den Straßen frustrieren die Großprojekte: Luise-Kiesselbach-Platz, Berg-am-Laim-Straße oder die Schwanthalerstraße: schier endlose Tempo-30-Staufallen. „Das hat seinen Sinn“, erklärt Bartl.

„Wenn wir beispielsweise die Tram lahmlegen müssen, können wir auch gleich drei, vier Haltestellen umbauen, weil dort sowieso keine Bahn vorbei fährt“. Mehrere Probleme könne man so mit einer Baustelle lösen. Ja, hin und wieder führe das zu einem Aufschrei bei den Münchnern, das gibt Bartl zu. „Aber lieber sechs Wochen Stau in den Sommerferien, als ein dauerhaft marodes Straßennetz.“

 

 

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