München: Der Streit um den Streik im Nahverkehr

Massive Kritik am geplanten Streik der MVG übt die "Aktion Münchner Fahrgäste". Es gebe keine andere Branche in Deutschland, in der so oft gestreikt werde wie beim Nahverkehr. Was die Aktion fordert.
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Im Februar 2009 hatte Verdi die Beschäftigten der MVG zuletzt zum Streik aufgerufen.
Ptra Schramek Im Februar 2009 hatte Verdi die Beschäftigten der MVG zuletzt zum Streik aufgerufen.

München - Zwei Tage lang wollen die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und die Nahverkehrsgewerkschaft NahVG diese Woche Busse, Trams und U-Bahnen bestreiken – sie fordern eine Erhöhung der unteren Löhne um 120 Euro und eine weitere Steigerung um vier Prozent. Die „Aktion Münchner Fahrgäste“ sieht das sehr kritisch: „Ich kenne keine Branche in Deutschland, bei der so oft und so vehement gestreikt wird wie beim Nahverkehr“, sagt Sprecher Andreas Nagel. „Wir fordern eine genaue Ankündigung aller Maßnahmen spätestens 72 Stunden vor dem Beginn!“

Franz Schütz von Verdi kann die Aufregung nicht verstehen. „Die letzten beiden Streiktage von Verdi gab es 2009, vor fünf Jahren. Wir machen das ja nicht zum Spaß, und es ist für alle Beteiligten ein ziemlicher Aufwand.“ Würde die Gewerkschaft ihre Streiks wie gefordert mindestens 72 Stunden vor Beginn ankündigen, könnte sich die MVG darauf einstellen und entsprechende Ersatzkräfte anheuern: „Wenn wir die Zeit lassen, die Streikenden zu ersetzen, können wir keinen Druck auf den Betrieb ausüben.“ Damit wäre die Aktion sinnlos.

Die Gewerkschaft will nicht die Fahrgäste, sondern die MVG treffen – ein Streik der Kontrolleure oder auch bei den Mitarbeitern, die die Ticket-Automaten warten, ist etwa auch denkbar. Die Aktionen sollen 24 Stunden vor Beginn angekündigt werden. „Als Fahrgast sollte man Verständnis haben, wenn der Bus, der einen täglich sicher zur Arbeit bringt, einmal nicht oder nicht pünktlich kommt und sollte dabei an den Fahrer denken“, sagt Franz Schütz. „Es ist ein demokratisches Recht in Deutschland, mit Streiks zu zeigen, dass es so nicht weitergehen kann.“

 

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