Der Nußbaumpark wird wieder belebt

200 Menschen dürfen in Festivalatmosphäre kleine Konzerte besuchen und sporteln. 
von  Ralph Hub
Der Bereich rund um den Spielplatz im Nussbaumpark (Archivfoto)
Der Bereich rund um den Spielplatz im Nussbaumpark (Archivfoto) © Daniel von Loeper

München - Der Nußbaumpark am Sendlinger Tor war in der Vergangenheit als "Un-Ort" verschrien, vor allem als Treffpunkt von Drogenabhängigen. Bis er 2018 von einer Gruppe um Zehra Spindler für Kulturveranstaltungen genutzt wurde. Auch in diesem Jahr will die "Urban League" ihn wieder bespielen. "Es ist ein riskantes Unterfangen", sagt Spindler. "Wenn es floppt, würde es uns sehr weh tun." Die Kulturschaffende war dagegen, den Nußbaumpark trotz Corona zu eröffnen. Doch ihre Kollegen der "Urban League" überstimmten sie. Ihr Programm klingt vielversprechend. "Wir werden einfach wie so ein kleines Festival ausschauen", sagt Gastronom Stefan Weiss, "eine cosy und stimmige Atmosphäre" werde entstehen.

Spindler rät dazu, eigene Picknickdecken mitzubringen. Die Wiese wird eingezäunt, wer sie betritt, wird mittels QR-Code registriert. Statt der üblichen 500 Menschen werden nur 200 eingelassen. Ein Toilettenhaus wird installiert. Größere Konzerte wird es in diesem Jahr nicht geben. "Keine Chöre, nichts, wo, um Drostens Vokabular zu verwenden, Virenmaterial ausgeschleudert wird", sagt Spindler.

Urban League: "Ein bisschen die Wiesn kompensieren"

An den Wochenenden werden kleinere Bands auftreten und DJs auflegen. "Aber in diesem Jahr möchten wir zeigen: Das dominiert bei uns nicht, kommt einfach vorbei – wir wollen keine Special Interest Sparten", sagt Spindler. Statt der Musik sollen in diesem Jahr der Ort und sein gastronomisches Angebot im Vordergrund stehen.

"Viel Veganes, Vegetarisches, viele Biergartenspezialitäten wird es geben", sagt Weiss. Dafür werde ein Foodtruck von "Mamba Wraps" sorgen. An einem Getränkestand gebe es "Longdrinks, Sprizz und Weinschorle", an einem Bierstand Ayinger für 7,50 Euro die Maß. Im September will Urban League "ein bisschen die Wiesn kompensieren", sagt Weiss, mit Wiesn-Musik und Trachtenaufzug. Auch Yoga- und Qigong-kurse soll es geben, Strick- und Tischtennis-Gruppen sollen sich wieder verabreden. Das alles organisieren die Gruppen selbst, Infos dazu finden sich kurzfristig auf Facebook.

Am 16. Juli um 16 Uhr beginnt die Eröffnungsfeier. Die Wiese wird daraufhin täglich um 15 Uhr öffnen, im September auch schon früher.

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