München dankt Max Mannheimer

„Ein lebendes Mahnmal gegen das Vergessen“: Mit einer Gedenkfeier in der Jüdischen Gemeinde ist am Sonntag Max Mannheimer gewürdigt worden.
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OB Dieter Reiter sprach zu Ehren Mannheimers.
dpa OB Dieter Reiter sprach zu Ehren Mannheimers.

München - Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat den verstorbenen Max Mannheimer am Sonntag bei der Gedenkfeier im Jüdischen Gemeindezentrum als "besessenen Aufklärer" und "moralische Instanz" gewürdigt.

Sein Tod sei ein schmerzlicher Verlust, sagte Reiter. Auch die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde für München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, und Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hielten Reden zu Ehren des Verstorbenen.

Mannheimer war wie berichtet am 23. September im Alter von 96 Jahren in einer Münchner Klinik gestorben. Er wurde auf dem Israelitischen Friedhof beigesetzt.

Mannheimer hatte fast seine ganze Familie im Holocaust verloren. Er selbst war mehr als zwei Jahre in Konzentrationslagern gefangen, ehe er wenige Tage vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges von US-Soldaten befreit wurde. Unermüdlich engagierte sich Mannheimer seit den 1980er Jahren als Zeitzeuge für die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus – sehr viele Münchner haben ihn selbst erlebt, war es in der Schule oder auf einer der vielen öffentlichen Gedenkveranstaltungen, auf denen er über seine Erinnerungen sprach.

Auch an der KZ-Gedenkstätte in Dachau engagierte sich Mannheimer über lange Zeit.

Mannheimer habe „nicht nur gegen das eigene Trauma angeschrieben“, sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter, sondern „auch einen gesellschaftlichen Prozess mit in Gang gesetzt, der sich zu einer engagierten und anhaltenden Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit entwickelt hat“.

Reiter sagte, Mannheimer sei als „einer der prominentesten Zeitzeugen des Holocaust nicht nur ein lebendes Mahnmal gegen das Vergessen und für die Versöhnung, sondern er stand mit seiner herausragenden Persönlichkeit auch für all das, was sich die Stadt München aus ihrer beschämenden Rolle als ehemalige "Hauptstadt der Bewegung" heraus nach Jahrzehnten des Verdrängens und Vergessens an Anerkennung erworben hat für den verantwortungsvollen Umgang mit der eigenen NS-Geschichte“.

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