München: CSU will Wohnungskäufer weiter städtisch fördern

München - Die Idee klingt schlüssig. Aber ist sie auch noch zeitgemäß? Die Stadt unterstützt im sogenannten München-Modell nicht nur Mieter, sie ermöglicht es auch Menschen, sich Eigentumswohnungen zu kaufen.
Vor einigen Jahren bedeutete das etwa: Eine Familie will sich eine 100-Quadratmeter-Wohnung kaufen, die am freien Wohnungsmarkt 360 000 Euro gekostet hätte – und bekommt sie für lediglich 310 000. Heute sind Wohnungen meist viel teurer. Im München-Modell zahlen Käufer aber immer noch weniger als 3200 Euro pro Quadratmeter – gefördert durch die Stadt, die etwa Flächen günstig an Bauträger abgibt, die sich verpflichten, (auch) solche Wohnungen zu errichten.
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Aber ist das noch zeitgemäß, nachdem die Preise in den vergangenen Jahren explodiert sind? Die CSU sagt: ja. Und hat einen Vorschlag der Stadtverwaltung vorläufig gekippt, die das Instrument abschaffen wollte (aber nicht die Förderung von Mietern, von der man parteiübergreifend im Rathaus viel hält).
CSU: Nicht alle Eigentümer sind Spekulanten
„Insbesondere die Chancen von kinderreichen Familien auf Eigentum sollen verbessert werden“, heißt es in einem Antrag der CSU. Fraktionschef Hans Podiuk sagte der AZ, die SPD verrenne sich in „ideologischer Verirrung“. Die Sozialdemokraten glaubten, alle Eigentümer seien Spekulanten. „Wir sehen natürlich ein, dass das Modell verändert werden muss“, sagte Podiuk. „Aber Eigentum ist immer noch die beste Vorbeugung gegen Altersarmut, das wollen wir weiter unterstützen.“
„Das Instrument ist nicht mehr vertretbar“, sagte hingegen SPD-Planungssprecher Christian Amlong. „Es ist, als würde man einigen Leuten einen Lottogewinn zuweisen.“ Mit hunderttausenden Euro solle man lieber in bezahlbare Mietwohnungen errichten, sagte er.