München: CSU, SPD und Grüne reagieren auf die Sonntagsfrage

CSU, SPD und Grüne reagieren auf die Sonntagsfrage – und haben alle das selbe Ziel für die Kommunalwahl 2020.
von  Emily Engels

München - Alle drei wollen es, doch wer nach der Wahl tatsächlich stärkste Kraft wird, ist derzeit noch völlig offen – hat das Ergebnis der repräsentativen AZ-Studie ergeben. CSU, SPD und Grüne haben fast Gleichstand.

CSU hofft auf unentschlossene Wähler

Die CSU bekommt im Ergebnis der AZ-Umfrage 24,06 Prozent der Stimmen, bei der Stadtratswahl 2014 überzeugte sie noch 32,5 Prozent der Wähler. CSU-Fraktionschef Manuel Pretzl sagt: "Dass es ein enges Rennen wird, war mir schon klar." Er hofft, dass es seiner CSU gelingt, bis zum 15. März noch einen großen Teil der Unentschlossenen (derzeit 15,04 Prozent) zu gewinnen – oder Wähler der beiden anderen relevantesten Parteien abwerben zu können.

OB-Kandidatin Kristina Frank (CSU) spricht bei den Ergebnissen von einer Momentaufnahme. Sie vermutet: "Viele Münchner wissen noch gar nicht, dass Wahl ist." Das werde sich jetzt mit Beginn des Wahlkampfes ändern. Ihr Ziel für den 15. März: "Ohne die CSU soll keine Regierung gebildet werden können."

SPD setzt auf Wahlkampf und Werbung für Verkehrspolitik

Die SPD hat bei der AZ-Umfrage 22,06 Prozent erreicht. Bei der Wahl 2014 stimmten 30,6 Prozent für sie. Trotzdem findet Fraktionschefin Verena Dietl: "Dass die SPD abgesackt ist, kann man so nicht sagen." Sie freut es, dass die SPD – wenn es um die Frage, welcher Partei die meiste Problemlösungskompetenz in der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum geht – in der AZ-Umfrage deutlich vorne liegt. Dietl: "Das bestätigt unsere gute Politik."

Auch Roland Fischer, Vize-Chef der Münchner SPD, ist optimistisch. Für ihn zeigt das Ergebnis: "Unser Ziel, stärkste Fraktion im Rathaus zu werden, ist offensichtlich erreichbar." Angesichts der Entwicklungen in Bund und Land seit 2014 sei das keine schlechte Ausgangslage. Fischer: "Wir werden die nächsten neun Wochen für einen intensiven Wahlkampf nutzen und vor allem für unsere Verkehrspolitik werben." Ein Bereich, in dem der SPD derzeit noch wenig Problemlösungskompetenz zugetraut wird.

Grüne wollen mit Haustürwahlkampf Stimmen gewinnen

Die Grünen sind die einzigen der drei, die bei der AZ-Umfrage im Vergleich zur Kommunalwahl 2014 zugelegt haben: von 16,6 auf 22,31 Prozentpunkte. OB-Kandidatin Katrin Habenschaden sagt: "Als erstes Zwischenergebnis bin ich zufrieden." Sie hofft – ähnlich wie die CSU – auch auf die noch unentschiedenen Wähler.

Dass den Grünen etwa in den Bereichen Schulen und Schaffung bezahlbarer Wohnungen noch vergleichsweise wenig Problemlösungskompetenz zugetraut wird, will sie mit dem Haustürwahlkampf ändern – und potenzielle Wähler von ihren grünen Ideen überzeugen.

Für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum etwa, sieht sie unter anderem die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme (SEM) als geeignetes Mittel.

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