München: Bürgermeister Josef Schmid gleichzeitig in Landtag und Stadtrat
München - Damit hatte keiner gerechnet: Im tiefschwarzen Münchner Westen musste Bürgermeister Josef Schmid am Wahlabend lange zittern, ehe er endlich Gewissheit hatte: Ja, die CSU holt wieder das Direktmandat. Mit dem besten Münchner Ergebnis. Und er, Schmid, zieht in den Landtag ein.
Was das für seine Rathaus-Tätigkeiten bedeutet? Bürgermeister ist er ab dem 5. November nicht mehr. Dieses Amt muss Schmid gar nicht niederlegen. Er verliert - so ist das gesetzlich vorgeschrieben - mit der ersten Sitzung des neuen Landtags das Bürgermeister-Amt.
Aber: Schmid ist auch in diversen Münchner Aufsichtsräten – und: gewählter Stadtrat. Will er das bleiben? So wie sein Bürgermeister-Vorgänger Hep Monatzeder es nach seiner Wahl in den Landtag geplant hatte (bevor ihn Parteifreunde umstimmten)?
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Schmid über Doppel-Engagement
Ja, Schmid will! Aber nur vorübergehend. "Bis meine Nachfolgen klar geregelt sind, behalte ich das Mandat", sagte Schmid am Donnerstag auf Nachfrage der AZ. "Ich will das ordentlich zuende bringen . Auch in den diversen Aufsichtsräten, in denen ich Mitglied bin."
Einem besonders turbulenten Gremium steht Schmid sogar vor: dem Gasteig-Aufsichtsrat. Auch dem wird er, voraussichtlich bis in den Dezember hinein, erhalten bleiben.
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Auch an den Stadtrats-Vollversammlungen will Schmid als Landtagsabgeordneter wenn möglich noch teilnehmen. Allerdings geht er davon aus, dass spätestens Ende Dezember Schluss ist. Stadtrat und Landtag dauerhaft zu verbinden, das findet er keine gute Idee. "Auf keinen Fall", sagt er. "Das ist zeitlich nicht gut zu verbinden."
Einen wird das besonders freuen: Sven Wackermann, wie Schmid aus dem Westen Münchens. Er wird in den Stadtrat nachrücken.
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