München bekommt Zentrum für junge Flüchtlinge

In München entsteht ein sogenanntes "Young Refugee Center" – das hat der Stadtrat am Dienstag entschieden. Die Einrichtung soll als zentrale Anlaufstelle für minderjährige Flüchtlinge dienen.
von  az
In München entsteht ein spezielles Zentrum für junge Flüchtlinge in der Marsstraße. (Archivbild)
In München entsteht ein spezielles Zentrum für junge Flüchtlinge in der Marsstraße. (Archivbild) © dpa

München - München ist der Vorreiter: Das geplante "Young Refugee Center" (YRC) ist eine bishher einzigartige Einrichtung in Deutschland. In einem ehemaligen Bürogebäude in der Marsstraße, nahe des Hauptbahnhofs, soll das Zentrum entstehen.

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Geplant sind in Zukunft 180 Betten ins insgesamt sechs "Kurzzeitwohngruppen". Der Kinder- und Jugendhilfeausschuss des Münchner Stadtrats hat am Dienstag grünes Licht für das Projekt gegeben – Starttermin soll der 15. April sein.

 

Was passiert im YRC?

 

Ziel soll es sein, alle Aufgaben, die die Stadt im Hinblick auf die jungen Menschen zu erfüllen hat, unter einem Dach zu erledigen. Im Zentrum werden die Neuankömmlinge also zuerst registriert, ärztlich versorgt und psychologisch betreut. Daneben wird auch die Möglichkeit angeboten, dass die minderjährigen Flüchtlinge Kontakt zu ihrer Familie aufnehmen können. Auch die Ausländerbehörde wird mit vor Ort sein. Das YRC löst das jetzige Ankunftszentrum in der Bayernkaserne ab.

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Nach maximal vier Wochen muss die Stadt die Jugendlichen nach einer "vorläufigen Inobhutnahme" an ihren zukünftigen Aufenthaltsort vermitteln. Einer Schätzung des Sozialreferats zufolge, sollen dieses Jahr mehr als 11.000 minderjährige Flüchtlinge ohne ihre Eltern nach müssen kommen.

SPD-Stadtrat Christian Müller zum YRC: "Wir sind sehr froh, dass es gelungen ist, ein gutes Objekt in zentraler Lage für die neue Anlaufstelle zu finden. Jetzt ist es an der Zeit, dass auch bundesweit bessere Strukturen aufgebaut werden, damit die Verteilung der Jugendlichen nach dem Königssteiner Schlüssel reibungslos funktionieren kann."

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