München: Angela Merkel erhält Medaille von der jüdischen Gemeinde

Die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern hat Bundeskanzlerin Angela Merkel mit ihrer höchsten Auszeichnung geehrt.
von  Felix Müller
Kabarettistin Luise Kinseher bei der Namenslesung zum Progrom-Tag am Gedenkstein der Hauptsynagoge.
Kabarettistin Luise Kinseher bei der Namenslesung zum Progrom-Tag am Gedenkstein der Hauptsynagoge. © Petra Schramek

München - Natürlich hat alles eine große Symbolik an diesem 9. November, dem Jahrestag der Reichspogromnacht, dem zehnten Jahrestag der Eröffnung der neuen Münchner Synagoge mitten in der Stadt. In ihrem repräsentativen Gemeindezentrum, nur wenige Meter vom Marienplatz entfernt, gibt sich an diesem Abend Kanzlerin Bundeskanzlerin Angela Merkel die Ehre.

Sie bekommt von der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern (IKG) die Ohel-Jakob-Medaille in Gold überreicht, die höchste Auszeichnung, die die IKG zu vergeben hat. "Jüdisches Leben soll in München und ganz Deutschland auf Dauer eine sichere und geborgene Heimat haben", begründet IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch die Ehrung, "sichtbar, vital und vielseitig". Für dieses Anliegen stehe die Bundeskanzlerin "in besonderem Maße". In herausragender Weise verkörpere Merkel eine "entschlossene, leidenschaftliche und unbeirrbare Politik, die von Geschichtsbewusstsein und freiheitlich-demokratischer Verantwortung geprägt ist." Merkel stehe "in größter Glaubhaftigkeit verlässlich an der Seite der jüdischen Gemeinschaft und des Staates Israel".

Alt-OB Christian Ude über zehn Jahre jüdisches Gemeindezentrum

Zahlreiche Redner würdigten am Mittwochabend die Bedeutung des Jüdischen Gemeindezentrums am St.-Jajobs-Platz für die Stadt, etwa Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und Alt-Oberbürgermeister Christian Ude (SPD), in dessen Amtszeit das Gemeindezentrum politisch durchgesetzt worden war. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagte, die neue Hauptsynagoge sei "so viel mehr als ein aus der historischen Verantwortung erwachsenen Bedürfnis. Sie war und ist uns ein tiefes Herzensanliegen." Reiter nannte den Kampf gegen Antisemitismus eine "Daueraufgabe, die uns alle fordert.

Am 9. November 2006, genau 68 Jahre nach der Reichspogromnacht, war die neue Hauptsynagoge feierlich eröffnet worden. Die Israelitische Kultusgemeinde hatte bis 2006 viele Jahre Räume im Münchner Gärtnerplatzviertel genutzt.

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