Müll-Problem in München: Es braucht mehr Platz
Würde man einmal ganz grundsätzlich über Münchens Müll sprechen, müsste man feststellen: Das Duale System ist gescheitert. Denn es hat sein Ziel verfehlt - das nämlich, die Müllmengen zu reduzieren. Jedes Jahr tragen die Münchner mehr Dosen, Plastikflaschen und Glasbehälter zu den Wertstoffinseln. Die werden immer voller und damit auch immer greisliger.
Müll ist ein kompliziertes, halb privatisiertes System, das viele Verbraucher nicht verstehen - und das die Industrie nicht dazu anhält, sparsamer mit Verpackungsmaterial umzugehen.
Füllstandsanzeigen sind richtig
Nun kann die Stadt nicht im Alleingang ein bundesweites System kippen, sondern muss mit dem arbeiten, was da ist. Füllstandsanzeigen für die großen Tonnen sind daher ein sinnvoller Schritt - wenn das dazu führt, dass häufiger geleert wird. Denn richtig schlimm wird es an den Wertstoffinseln dann, wenn der Müll sich vor den Tonnen stapelt und Wind oder Tiere das Ganze auch noch zerfetzen. Dass die Stadt die privaten Entsorger in die Pflicht nehmen soll, ist ein guter Ansatz.
Den anderen konsequent zu verfolgen, ist noch wichtiger. Denn die Müllentsorgerfirmen klagen zu Recht, dass die Stadt ihnen zu wenig Platz für ihre Tonnen zuweist. Dabei wäre es sinnvoll, in Vierteln, in denen mehr Müll anfällt, auch mehr Wertstoffinseln einzurichten - wenn man schon nicht das ganze Duale System überdenken will.
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FrBurger am 20.10.2020 16:13 Uhr / Bewertung:
Nicht das Duale System ist gescheitert, sondern das Bringsystem zu den Containern. Alle großen Städte haben das Holsystem mit Gelben Tonnen und das funktioniert wunderbar. 60 Prozent der gesammelten Verpackungen können bereits recycelt werden. Aber nur was gesammelt wird kann auch recycelt werden. Die Container sammeln nur marginal Kunststoff (5 Kg/Ew in München und über 30 KG/Ew bundesweit) Die Container sind sinnlos und verbreiten nur Lärm und Schmutz.
Deshalb: Für Verpackungsmüll die Gelbe Tonne und das Holsystem einführen.
Glascontainer dort aufstellen, wo auch Glas gekauft wird oder an lärmunsensiblen Plätzen.
Aber die Stadt und der AWM sind eben dabei den Vertrag für das Bringsystem - denn wie geholt wird bestimmt die Stadt - um weitere drei Jahre gegen alle Proteste zu verlängern.
Für die Stadt ist der Plastik im Hausmüll, wo die Verpackungen landen, ein kostenloser Brennstoff für die als Heizkraftwerk fehlgeplante Müllverbrennung und produziert viele Tonnen CO2 .Antworten -
Himbeergselchts am 14.10.2020 09:55 Uhr / Bewertung:
Nicht das System scheitert, sondern der Mensch. Käse, Obst, Wurst in Plastik verpackt ist unnötig und kann leicht umgangen werden. Ebenso die sogenannten Fruchtjoghurts, bestehend aus Zucker, Aromastoffen und Joghurt. In einem Himbeerjoghurt findet sich 1 Himbeere ( WISO Test). In einem Erdbeerjoghurt....... usw.
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meingottwalter am 12.10.2020 23:14 Uhr / Bewertung:
Die Meisten fahren eh mit dem Auto zum Container. Die Kofferräume sind voll mit Glas und Plastik. Stellt die Container auf die Werkstoffhöfe. Das System funktioniert nicht. 8 Container an einem Platz und dann weit und breit keine weiteren Inseln. Lieber weniger Container an einem Platz und dafür dann kürzere Abstände zu den Inseln. Die Stadt muss sich auch mal anstrengen.
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