Mordurteil gegen Hilfspfleger: Agentur-Chefin vor Gericht

Nach ihrer Aussage im Münchner Mordprozess gegen einen polnischen Hilfspfleger muss nun auch die Chefin seiner Agentur vor Gericht.
AZ/dpa |
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Der Prozess gegen soll am Amtsgericht München stattfinden, ein Termin sei noch nicht bekannt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. (Symbolbild)
Der Prozess gegen soll am Amtsgericht München stattfinden, ein Termin sei noch nicht bekannt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. (Symbolbild) © Arne Dedert/dpa

München - Die Staatsanwaltschaft München I hat Anklage wegen uneidlicher Falschaussage gegen die Frau erhoben, wie die Behörde am Dienstag bestätigte.

Der Prozess gegen soll am Amtsgericht München stattfinden, ein Termin sei noch nicht bekannt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Falschaussage im Mordprozess? Frau vor Gericht

Die Frau soll aus Sicht der Staatsanwaltschaft als Zeugin im Prozess gegen den Hilfspfleger falsch ausgesagt haben, der im Oktober vergangenen Jahres wegen Mordes an drei Patienten vom Landgericht München I zu lebenslanger Haft und anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt worden war.

Die Staatsanwaltschaft hatte dem Mann vorgeworfen, er habe seinen pflegebedürftigen Patienten an verschiedenen Tatorten in Deutschland Insulin gespritzt, das als Überdosis tödlich sein kann. Er soll über das Medikament verfügt haben, weil er - im Gegensatz zu seinen Opfern - Diabetiker ist.

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"Die Agentur, die ihn vermittelt hat, ist rechtlich nicht haftbar"

Die Angehörigen der Opfer sahen auch die Agentur in der Verantwortung, die den Polen als Haushaltshilfe vermittelte - unter anderem, weil sie Vorstrafen des Mannes verschwiegen haben soll. "Die hat sich nicht erkundigt: Kann er das? Darf er das? Und welche Vorgeschichte hat er?", sagte Günter Neubauer, der Bruder eines gestorbenen Patienten, im vergangenen Jahr am Rande des Prozesses.

"Die Agentur, die ihn vermittelt hat, ist rechtlich nicht haftbar. Aber sie ist die Instanz, die das hätte verhindern können." Dass es nun Ermittlungen wegen uneidlicher Falschaussage gebe, sei darum ein gewisser Trost. "Es ist für uns eine gewisse Genugtuung", sagte Neubauer damals. "Weil aus unserer Sicht da die Ursache liegt."

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