Mord in Obersendling: Kam der Täter durch die Tiefgarage?
Der Mörder von Katrin Michalk ist ein hohes Risiko eingegangen. Trotzdem konnte er entkommen. So läuft die aufwändige Suche der SOKO Aidenbach.
München/Obersendling - Mit rund 25 Beamten jagt die Soko „Aidenbach“ (benannt nach der U-Bahnstation, an der das Opfer ausstieg) den Mörder von Katrin Michalk. Die Ermittlungen sind sehr aufwändig. Eine Verbindung zwischen Täter und Opfer kristallisierte sich trotz intensiver Nachforschungen in den vergangenen drei Wochen nicht heraus. Und obwohl der Mörder ein sehr hohes Risiko einging, gestört zu werden, konnte er offenbar ungesehen flüchten.
Tatort ist der vollverglaste Eingangsbereich eines Wohnhauses mitten im Wohngebiet in der Halskestraße in Obersendling. Der gepflasterte Weg zum Haus war am 4. Januar hell erleuchtet, die Treppenhausbeleuchtung funktionierte. War der Täter Katrin Michalk gefolgt? War er durch die Tiefgarage ins Haus gelangt und wartete dort im Treppenhaus auf sie? Oder lauerte er ihr draußen an der Treppe zum Fahrradkeller auf? All dies sind Fragen, die bislang wohl nur der Täter beantworten kann.
Seine Vorgehensweise spricht für erfahrene Kriminaler eher für eine emotional aufgeladene Beziehungstat. Seit drei Wochen überprüfen die Ermittler systematisch das Umfeld der Toten. Darunter aktuelle und frühere Kontakte - auch in der sächsischen Heimat des Opfers - Arbeitskollegen sowie Bekannte aus dem Fitnessclub. Eine heiße Spur ergab sich daraus nicht.
Eine andere Theorie ist, dass Katrin Michalk ein Zufallsopfer war. Auch dies hat die Kripo nie ausgeschlossen. Bereits am Wochenende nach dem Mord wurde ein Stalker überprüft, der in Obersendling Frauen belästigt hatte. Dieser Mann schied jedoch als Verdächtiger aus.
Wichtigstes Beweisstück ist der Daunenmantel, den Katrin Michalk zum Zeitpunkt ihres Todes trug. Die blutdurchtränkte Jacke wurde in über 1500 Quadrate aufgeteilt. Die Ermittler setzen darauf, auf dem Stoff DNA des Täters zu finden. Das Labor in der Rechtsmedizin arbeitet auf Hochtouren. Die Kosten für die Untersuchungen belaufen sich bereits auf mehr als 100.000 Euro.
Obwohl bislang angeblich noch keine Täter-DNA vorliegt, wurden von Angehörigen, Freunden, Ex-Freunden, Kollegen und Nachbarn bereits routinemäßig Speichelproben genommen.
Mehr zu dem Mord an Katrin Michalk und was die Sterbende noch zu ihren Nachbarn sagte, lesen Sie in der Printausgabe der Abendzeitung.
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