Mord in Sendling: Die letzten Bilder des Opfers
Obersendling - Die Hintergründe der grausamen Tat sind immer noch nicht geklärt, der oder die Täter sind flüchtig, Tatverdächtige wurden noch nicht ermittelt. Nur so viel scheint im Fall der mit 18 Messerstichen ermordeten Katrin Michalk aus Obersendling klar: eine Raubstraftat oder ein Sexualmord sollen nicht vorliegen. Auch gegen den Lebensgefährten des Opfers besteht laut den Ermittlern kein Tatverdacht. Deshalb bittet die Mordkommission München jetzt die Bevölkerung um Mithilfe.
Nach jetzigem Ermittlungsstand steht fest, dass die 31-jährige Verlagsangestellte am Tatabend das Fitnessstudio "FitnessFirst" in der Einsteinstraße besuchte. Von dort fuhr sie dann über die Haltestelle "Leuchtenbergring" bis zum Marienplatz mit der S-Bahn. Bis zur Haltestelle "Aidenbachstraße" nahm sie die U3, vermutet die Polizei.
Polizei sucht nach Zeugen
Auf diesem Weg müssten einige Passanten Katrin Michalk gesehen haben. Die Polizei wendet sich deshalb jetzt öffentlich an die Bevölkerung: Wer hat sich gegen 20.50 Uhr am U-Bahnhof "Aidenbachstraße" aufgehalten? Oder hat das Opfer in der Zeit zwischen 19.30 Uhr und 21 Uhr auf dem Weg vom Fitnessstudio nach Hause gesehen? Wer weiß etwas zum Verbleib des fehlenden Messergriffes, der trotz intensiver Suchmaßnahmen rund um den Tatort nicht gefunden wurde? Personen, die Hinweise zur Person des Opfers oder Ihrem Umfeld und der Tat am vergangenen Freitag geben können, werden gebeten, sich unter 089 / 29 10 - 0 mit der Mordkommission in Verbindung zu setzen.
Im Zuge der Fahndung veröffentlicht die Mordkommission ein Portraitfoto sowie einen Ausschnitt aus den Aufzeichnungen einer MVG-Kamera vom Tatabend. Die Ermittlungsgruppe "Aidenbach" beim KFD 1 übernimmt ab Mittwoch den Fall. Weitere Details zur Spurenlage und zu den laufenden Ermittlungen will sie aus taktischen Gründen nicht preisgeben.
Für das Opfer kam jede Hilfe zu spät
Kurz nach 21 Uhr hatten Nachbarn von Katrin M. vergangenen Freitag Polizei und Rettungsdienst verständigt: Im Hauseingang ihres Hauses in der Halskestraße 17 hatten sie die schwer verletzte 31-Jährige gefunden, auf die sie durch Hilferufe aufmerksam geworden waren.
Der Notarzt konnte trotz durchgeführter Reanimationsmaßnahmen nur noch den Tod der 31-Jährigen feststellen. Die noch in der Nacht durchgeführte Obduktion des Opfers im Institut für Rechtsmedizin in München ergab, dass der Tod infolge multipler Stichverletzungen eintrat. Vor Ort fanden die Ermittler eine abgebrochene Messerklinge.
Vor Ort übernahm die Mordkommission München die weiteren Ermittlungen.
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