Mobil in der Stadt: München (nur) auf Platz 5
München - "Mobil in der Stadt" lautet die Studie, die der ADAC im Sommer dieses Jahres durchgeführt hat. Das Ergebnis: München landet unter 15 deutschen Großstädten nur auf Rang 5. An der Spitze liegen zwei Ostdeutsche Städte: Dresden und Leipzig. Die Schlusslichter sind Duisburg und Köln. Allerdings landet München unter den Millionenstädten auf Platz eins.
Für die repräsentativ angelegte Online-Studie hat der ADAC Einwohner, Pendler und Besucher befragt und sie die Mobiltätsangebote in ihrer Stadt bewerten lassen. Dabei wurden Autofahrer, ÖPNV-Nutzer, Fahrradfahrer und Fußgänger zu ihrer Zufriedenheit befragt.
Das sind die Werte für München
Autofahrer: Das wichtigste Kriterium für Autofahrer in der ADAC-Studie: Die Zuverlässigkeit der geplanten Zielerreichung (z.B. Staufreiheit). Hier ist man in München leicht unzufrieden (-5) und bewegt sich damit im Städtevergleich im mittleren Feld. Bei der Infrastruktur ist man hingegen leicht zufrieden (11).
Unzufrieden sind die Befragten mit dem Verhalten anderern Autofahrer, hier belegt München im bundesweiten Vergleich einen Platz in der unteren Hälfte.
Besonders hohe bzw. niedrige Zufriedenheitswerte wurden für folgende Aspekte vergeben:
- + Wegweisung (37)
- + Straßenzustand (22)
- – Höhe der Parkgebühren (-35)
- – Parkraumangebot im Stadtgebiet (-30)
Öffentlicher Personennaherkehr (ÖPNV): Auch hier schneidet München nur mittelmäßig ab. Beim wichtigstes Kriterium, der Zuverlässigkeit der geplanten Zielerreichung (z.B. Pünktlichkeit oder Zahl der Zugausfälle), landet man im bundesweiten Mittelfeld. Auch bei der Taktdichte kann München zwar hohe Werte erringen, landet im Vergleich aber nur im Mittelfeld. Beim Preis-Leistungsverhältnis und der Störungs-Information erhält München negative Werte.
Besonders hohe bzw. niedrige Zufriedenheitswerte wurden für folgende Aspekte vergeben:
- + Haltestellendichte (53)
- + Länge der Wege beim Umsteigen (43)
- – Preis-Leistzungsverhältnis (-12)
Radfahrer: München ist ja selbsterklärte Radelhauptstadt. Wie also fallen die Ergebnisse aus? Mit dem für Radfahrer wichtigsten Kriterium – dem Radwegenetz – ist man in München zufrieden (24) und belegt damit einen Rang in der oberen Hälfte. Sehr zufrieden (40) ist man mit dem zweitwichtigsten Prüfpunkt, der Direktheit der Wege, und liegt damit im Städtevergleich auf den vordersten Rängen. Auch mit dem Radwegezustand, dem drittwichtigsten Kriterium, ist man zufrieden (28) und liegt damit erneut in den vorderen Platzierungen.
Besonders gut bzw. schlecht:
- + Zuverlässigkeit der geplanten Zielerreichung (46)
- + Wartezeit an den Ampeln (23)
- - Verhalten anderer Radfahrer (-3)
- - Verhalten Autofahrer (-1)
Fußgänger: Die schwächsten Verkehrsteilnehmer, die Fußgänger, wurden ebenfalls befragt. Vor allem die Direktheit der Wege und das Angebot an Überquerungsmöglichkeiten fielen dabei positiv auf. Auch die Gehwegbreite wurde positiv vermerkt.
Besonders gut bzw. schlecht:
- + Gehwegbreite (52)
- + Gehwegzustand (51)
- - Verhalten der Radfahrer (-22)
- - Sitzmöglichkeiten entlang der Gehwege (-3)
ADAC-Geschäftsführer Alexander Möller erklärt: "In vielen Großstädten gibt es bei der Zufriedenheit der Bürger mit dem Verkehrsangebot noch viel Luft nach oben. Der Monitor zeigt aber auch deutlich, dass Rücksichtslosigkeit und Konflikte wichtige Themen sind und im Interesse der Verkehrssicherheit für mehr Verständnis geworben werden muss".
Anmerkung: 0 bis +/- 20 steht für leicht un-/zufrieden, +-/20 bis +/-40 für un-/zufrieden und +/-40 bis +/-100 für sehr un-/zufrieden
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