Millionenschwere Corona-Hilfe: Geht der Flughafen München leer aus?

Der Münchner Flughafen könnte keine millionenschwere Corona-Hilfe erhalten. Der Grund: Uneinigkeiten zwischen dem Bund, dem Freistaat Bayern und der Stadt München.
AZ/dpa |
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Fast menschenleer zeigt sich das Terminal 1 am Flughafen München.
Fast menschenleer zeigt sich das Terminal 1 am Flughafen München. © Sven Hoppe/dpa/archiv

München - Der Flughafen München könnte bei der von Bund und Ländern geplanten Milliardenhilfe für die deutschen Flughäfen leer ausgehen. Die Finanzminister der Länder stimmten dem Hilfspaket am Donnerstag zwar zu. Aber die Landeshauptstadt München hat nach Angaben des bayerischen Finanzministers Albert Füracker (CSU) deutlich gemacht, dass sie sich nicht beteiligen will, solange der Flughafen mit Eigenkapital und Krediten sein Überleben selbst gewährleisten könne.

Stadt prüft finanzielle Beteiligung

Der Freistaat hält 51 Prozent, der Bund 26 Prozent und die Stadt 23 Prozent am zweitgrößten deutschen Flughafen. Der Bund würde ihm gut 65 Millionen Euro als Corona-Hilfe geben, wenn Land und Stadt gemäß ihrer Anteile ebenfalls Hilfen geben – anderenfalls droht ein EU-Beihilfeverfahren. Der Freistaat wäre dazu bereit, will aber nicht auch noch den Anteil der Landeshauptstadt übernehmen. Die Stadt teilte am Donnerstagabend mit, ob sie "dem Flughafen einen Zuschuss zahlen kann, wird derzeit auf Basis der aktuellen Situation erneut geprüft".

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Der Flughafen München steht für 38.000 Arbeitsplätze in der Region. Er hatte im vergangenen Jahr einen Verlust in dreistelliger Millionenhöhe gemacht. Die Zahl der Fluggäste war um drei Viertel eingebrochen. Gegenwärtig fänden einschließlich Frachtverkehr nur etwa 100 Starts und Landungen täglich statt, statt durchschnittlich 1.140 vor der Corona-Krise, sagte ein Sprecher.

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"Unsere Flughäfen haben, wie alle Flughäfen weltweit, ein katastrophales Jahr hinter sich – und das vollkommen unverschuldet", sagte Füracker (CSU) der dpa. Er hatte im Finanzausschuss des Landtag am Dienstag allerdings auch erklärt, der Flughafen München könne mit Krediten stabil bleiben.

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  • Mobilitätsfreund am 01.02.2021 18:02 Uhr / Bewertung:

    Die aus dem Raum Ingolstadt fahren via München Hbf und mittels S1 und S8 zum Flughafen. Das reicht derzeit soweit auch.
    Und eine Fernbahnanbindung ist nicht wirtschaftlich.
    Notwendig ist ein viergleisiger Ausbau Laim - Freising. Aber leider von der csu abgelehnt.
    Notwendig ist eine Neubaustrecke Ingolstadt - Landshut, die bereits 1862 für drigend gehalten wurde. Leider ebenso von der csu abgelehnt.

  • Fußball-Fan am 02.02.2021 22:28 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Mobilitätsfreund

    Ein Flughafen muss gut und über den ganzen Tag hin erreichbar sein. Der MUC liegt am Rande der Republik in der Provinz. Nürnberg ist wesentlich besser angebunden, hat Kapazitäten frei - wieso dann in den MUC investieren? Obwohl ich Münchner bin, bevorzuge ich für viele internationalen Ziele den FRA. Denn Flüge ab FRA haben oft bessere Slot-Zeiten in den Destinationen. Und viele große LH-Konkurrenten bevorzugen auch den FRA, was zu teilweise wesentlich günstigeren Tickets beiträgt - vor allem in der Business Class. Und es gab Zeiten, wo es sich lohnte von München mit dem ICE nach Nürnberg zu fahren, da KLM und Air France mit Zubringer-Flügen dort besser vertreten waren, als im Erdinger Moos. Das kann durch Corona durchaus wieder möglich werden.

  • Laszlo am 31.01.2021 14:32 Uhr / Bewertung:

    „Unsere Flughäfen haben, wie alle Flughäfen weltweit, ein katastrophales Jahr hinter sich - und das vollkommen unverschuldet", sagte Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU)“

    Volkommen unverschuldet?
    Wie kam der Virus hierher? Mit der Kamelkarawane?
    Wenn ich sehe, wie unverantwortlich die Flughäfen an Anfang der Pandemie die Risiken heruntergespielt haben und wie die Fluggesellschaften glatt logen "die Luft im Flugzeug ist rein wie im OP-Saal" würde ich eher ein Prozeß in Regressleistung vorschlagen!

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