Millionen-Ufo für Krippenkinder in Bogenhausen – direkt am Hypo-Hochhaus in München

Am Hypo-Hochhaus am Arabellapark in München öffnet am Dienstag eine futuristische Betriebs-Kita. Die Baukosten hält die HypoVereinsbank lieber geheim.
Irene Kleber |
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Beleuchtet im Abendlicht sieht die neue Betriebs-Kita der HypoVereinsbank wie ein Ufo aus - im Hintergrund das ikonische, denkmalgeschützte Hypo-Hochhaus von 1981, auch HVB-Tower genannt.
Beleuchtet im Abendlicht sieht die neue Betriebs-Kita der HypoVereinsbank wie ein Ufo aus - im Hintergrund das ikonische, denkmalgeschützte Hypo-Hochhaus von 1981, auch HVB-Tower genannt. © HG Esch

München Gar nicht so einfach, dem 114 Meter hohen Hypo-Hochhaus am Arabellapark von 1981 (eins der ikonischen Wahrzeichen Münchens vom verstorbenen Architektenehepaar Walther und Bea Betz) baulich etwas entgegen zu setzen. Vor allem, wenn der Bauplatz dafür winzig ist, direkt am Ring auf einem U-Bahn-Tunnel liegt und auch noch umzingelt ist von vier Hochhäusern. Neben dem "HVB-Tower", wie das Hypo-Hochhaus auch heißt, stehen da auch das Westin-Grand, das Baywa- und das Arabella-Hochhaus.

Entsprechend lange hat Architekt und Betz-Sohn Oliver Betz (61) grübeln müssen, bis ihm "in einer genialen Nacht", wie er sagt, eingefallen ist, wie die neue Betriebskinderkrippe für HypoVereinsbank-Mitarbeiter ausschauen könnte: wie ein aus dem Boden schräg aufragendes Ufo nämlich. Das schaut nicht nur spektakulär aus mit seiner Metall- und Glasfassade, sondern vergrößert nach oben durch den Schiefe-Wände-Trick auch die Fläche enorm.

Aus den Gruppenräumen können die Kleinkinder gut ins Freie schauen - die nach außen schrägen Fenster beginnen schon in Bodenhöhe.
Aus den Gruppenräumen können die Kleinkinder gut ins Freie schauen - die nach außen schrägen Fenster beginnen schon in Bodenhöhe. © Daniel von Loeper

Neues Hypo-Hochhaus in München: Alle Kinder im Blick im Ufo-Garten

Nach drei Jahren Bauzeit eröffnet die Krippe nun am Dienstag als Ganztageseinrichtung für 36 Kleinkinder (drei Monate bis drei Jahre). Unten, wo der Platz eng ist, hat die HypoVereinsbank (HVB) normale Büros eingerichtet. Die Kinderkrippe mit 500 Quadratmetern befindet sich im ersten Stock mit drei geräumigen Gruppenräumen, Bädern, Wickel-, Bewegungs- und Aufenthaltszimmern. Bei der Innengestaltung spielt Architekt Betz mit viel Pastellfarben, Ahorn und Weißtannenholz. Die Fenster, nach außen schräg wie die Wand, beginnen in Fußhöhe, damit auch die Kleinsten beim Krabbeln hinunter auf die Straße schauen können.

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Geheizt wird zu 100 Prozent mit regenerativer Energie. Und die 330-Quadratmeter Freispielfläche mit Sandkästen, Bobbycarfläche und Gebüsch zum Versteckspielen hat Betz geschützt in die Mitte des Ufos gelegt. Hier hat man alle Gruppenkinder zeitgleich im Blick, und schallgeschützt ist der Garten ebenfalls. "Ein wunderbarer Schlusspunkt" nach der energetischen Sanierung des in die Jahre gekommenen HVB-Towers, findet Peter Weidenhöfer, Chef der HVB-Real-Estate. Und Personalchef Christoph Auerbach hofft, dass die nagelneue Betriebskrippe ein Anreiz ist, junge Bankkaufleute, Controller, Investmentbankerinnen oder Sachbearbeiter fürs Unternehmen zu gewinnen.

V.l.: Architekt Oliver Betz mit Peter Weidenhöfer und Christoph Auerbach (beide HVB) im Garten der neuen Kinderkrippe, der geschützt in der Mitte des Ufos liegt.
V.l.: Architekt Oliver Betz mit Peter Weidenhöfer und Christoph Auerbach (beide HVB) im Garten der neuen Kinderkrippe, der geschützt in der Mitte des Ufos liegt. © Daniel von Loeper

Kosten: 250 Millionen für Sanierung plus Neubau

Was die spektakuläre Luxus-Kita gekostet hat? Zumal das Ufo auch auf 14 Großbohrpfählen quasi schwebend gebaut werden musste – die sind 43 Meter tief im Boden versenkt, damit die U-Bahnröhre darunter nicht belastet wird. Das will die HVB auf Nachfrage lieber nicht offenlegen. Man gibt nur Gesamtkosten preis für die Sanierung des denkmalgeschützten Towers samt Ufo-Neubau: rund 250 Millionen Euro seien das.

Was übrigens nicht bedeute, dass die Betriebskrippe für Eltern besonders teuer sei: Die Gebühren pro Kind seien nach Einkommen gestaffelt. Wer etwa rund 80.000 Euro Jahreseinkommen hat, zahle rund 266 Euro im Monat für den Ganztagesplatz plus Verpflegungskosten. Und nein, freie Plätze gebe es gerade nicht. Aber das ändere sich ja immer wieder, die Warteliste ist nicht lang.

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  • AllesBesser am 09.01.2024 14:22 Uhr / Bewertung:

    Es muss 1999 gewesen sein, als ich bei der HVB zum ersten Mal von einem Projekt für eine Betriebskita hörte. Nur 25 Jahre später ist es also soweit. Das ging ja richtig schnell!

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