Mietpreisbremse auch bald für München!

München - Nun also auch in Bayern: Nach Berlin, Hamburg und Nordrhein-Westfalen wird es die Mietpreisbremse bald auch im Freistaat geben.
Kabinett beschließt Mietpreisbremse
Da wurde am Dienstag in der Kabinettsitzung der bayerischen Regierung beschlossen. Die Einführung war dringend nötig, wie die Preisveränderungen der letzten Jahre zeigen. Vor allem in Würzburg und Bayreuth stiegen die Immobilienpreise immens an, in München musste man jedoch nach wie vor tief in die Tasche greifen.
München bleibt weiter Spitzenreiter beim Preis
Von 2010 bis 2015 stiegen die Preise in Würzburg um unglaubliche 39 Prozent, aktuell kostet eine Wohnung im Durchschnitt 9,60 Euro pro Quadratmeter, das sind drei Euro mehr, als noch vor fünf Jahren. In Bayreuth wurden die Preise um 35 Prozent erhöht. Diese extremen Werte sollen jetzt aber der Vergangenheit angehören.
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Laut dem Immobilienportal immowelt.de gibt es in München nach wie vor die höchsten Immobilienpreise: Im Durchschnitt muss man hier 15,10 Euro pro Quadratmeter hinlegen, vor fünf Jahren betrug der Quadratmeter-Preis im Durchschnitt noch 11,70 Euro. Dicht hinter der Landeshauptstadt befinden sich Dachau (11,10 Euro) und Erding (10,30).
Was ist die Mietpreisbremse eigentlich?
Die Mietpreisbremse sieht vor, dass bei Wiedervermietung von Bestandsimmobilien die zulässige Miete höchstens auf das Niveau der ortsüblichen Vergleichsmiete zuzüglich 10 Prozent angehoben werden darf. Allerdings gibt es Ausnahmen: Für bestehende Mieten gilt ein Bestandsschutz. Bei einer Neuvermietung darf ein Vermieter auch dann eine Miete oberhalb der Grenze verlangen, wenn die Immobilie zuvor bereits zu diesem Preis vermietet war. Er kann die Miete dann aber nicht weiter erhöhen.
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Ausgenommen von der Mietpreisbremse sind außerdem Neubauten, die nach dem 1. Oktober 2014 zum ersten Mal bezogen wurden, sowie umfassend sanierte Wohnungen. Letzteres ist der Fall, wenn die Modernisierung mindestens ein Drittel des Wertes einer vergleichbaren Neubauwohnung gekostet hat.
Erleichterung vor allem in München
„Wir sind sehr froh, dass die Mietpreisbremse nun ab 1. August auch in Bayern, v.a. aber in München, gelten wird. Wir gehen davon aus, dass sie ihre Wirkung zeigen wird, so wie das in Berlin ja auch der Fall ist. Dort sind die Angebotsmieten seit Juni 2015 um immerhin 3,1 % gesunken!“, sagt Anja Franz, Sprecherin des Mietervereins München e.V.
Wie sich die Mietpreisbremse auf die prekäre Wohnungssituation in München auswirkt, bleibt abzuwarten - spätestens Ende des Jahres können dann mit Sicherheit erste Ergebnisse präsentiert werden.
Stadt | Mietpreise pro Quadratmeter | Prozentuale Veränderung | |
2010 | 2015 | 2010 zu 2015 | |
Augsburg | 6,70 € | 8,50 € | +27% |
Bayreuth | 6,00 € | 8,10 € | +35% |
Dachau | 9,10 € | 11,10 € | +22% |
Erding | 8,80 € | 10,30 € | +17% |
Erlangen | 8,10 € | 9,60 € | +19% |
Fürstenfeldbruck | 8,60 € | 10,20 € | +19% |
Fürth | 6,50 € | 8,20 € | +26% |
Ingolstadt | 8,10 € | 10,00 € | +23% |
Kempten | 6,10 € | 7,30 € | +20% |
Landsberg Lech | 7,30 € | 8,40 € | +15% |
Landshut | 7,00 € | 8,70 € | +24% |
München | 11,70 € | 15,10 € | +29% |
Neu-Ulm | 7,40 € | 8,90 € | +20% |
Nürnberg | 6,90 € | 8,60 € | +25% |
Regensburg | 8,40 € | 10,00 € | +19% |
Rosenheim | 7,80 € | 9,30 € | +19% |
Würzburg | 6,90 € | 9,60 € | +39% |