Miete für Proberäume: Stadt subventioniert Münchner Musiker

München – Musiker haben es in Bayerns Landeshaupstadt nicht unbedingt einfach. Einen Proberaum zu finden, ist meist schon schwierig – einen bezahlbaren zu finden, noch schieriger. Oft wird die Garage oder eine Abstellkammer zum Proberaum umfunktioniert.
Aus diesem Grund müssten sich die vielen Bands und Musiker in München über den neuen Beschluss des Kulturreferats freuen: Um Musikgruppen zu unterstützen, will die Stadt deren Mieten für Proberäume subventionieren. Das "Förderprogramm Musikproberäume" sieht insgesamt 55.000 Euro für drei Jahre vor, in denen ausgewählte Bands finanzielle Unterstützung dabei bekommen, ihren Proberaum zu finanzieren.
Je nach Größe des gemieteten Raumes bekommen die Musiker dann monatlich von 72 Euro bis 202 Euro. Doch viele Münchner Bands sind alles andere als begeistert von dem geplanten Projekt.
Nur Profimusiker bekommen Unterstützung
Die Kriterien für die Förderung sind sehr streng und schließen einen Großteil der Hobbymusiker und Studentenbands von vornherein aus. Um Unterstützung zu bekommen, müssen Bands einen mehrstufigen Bewerbungsprozess durchlaufen: Sie müssen unter anderem nachweisen, dass sie hauptsächlich in München Musik machen und sich der Proberaum innerhalb des MVV-Gebiets befindet. Gruppen müssen zudem seit mindestens einem Jahr bestehen und das auch nachweisen.
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Doch ein Kriterium zieht den Unmut vieler Bands auf sich: Die Bewerber müssen ein staatlich anerkanntes Abschlusszeugnis in Musik vorweisen. Die Beauftragte für Musik und Musiktheater des Kulturreferats, Heike, Lies, begründete das Auswahlkriterium in der Süddeutschen Zeitung damit, dass viele Studentenbands in den Räumen der Universität die Möglichkeit zum Proben hätten.
Container für Hobbymusiker
Für Hobbymusiker wolle das Kulturreferat zwölf schalldichte Container unter anderem nahe des Feierwerks und an der Donnersbergerbrücke bauen. Andere Proberäume an der Landsberger Straße würden allerdings schließen, wie Klaus Martens von der Fachstelle Pop der Stadt München bei mucbook.de bestätigten. Er plädiert: "Angesichts der prekären Lage für Münchner Musiker sehen wir eher die Notwendigkeit, in einen weitere Ausbau/Umbau von Räumlichkeiten zu investieren, als Mietzuschüsse zu zahlen."
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Obwohl nur professionelle Musiker die neue finanzielle Unterstützung in Anspruch nehmen dürfen, geht das Kulturreferat davon aus, dass die bereitgestellten 55.000 Euro nicht ausreichen würden, um den Bedarf zu decken.
Aus diesem Grund trifft eine vom Stadtrat einberufene Jury zunächst eine "Vorauswahl nach künstlerischen Qualitätskriterien", wie es in der offiziellen Mitteilung der Stadt heißt. Der Kulturausschuss des Stadtrats legt sich dann endgültig fest. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 17. Februar.