Mehr Hilfe für Münchner Senioren

SPD und Grünen fordern Maßnahmen, damit Alte länger daheim leben können. Denn Pflege ist ein Armutsrisiko.
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Für Senioren wird Pflegebedürftigkeit zum Armutsrisiko (Symbolbild).
Für Senioren wird Pflegebedürftigkeit zum Armutsrisiko (Symbolbild). © Armin Weigel/dpa

München - Etwa 67.700 Münchner ab 65 Jahren sind von Armut betroffen. Das Risiko in München, im Alter arm zu sein, ist besonders hoch. Ende 2021 bezogen rund 17.000 Münchner (also 6,4 Prozent der über 65-Jährigen) Grundsicherung im Alter, für 2035 werden 23.555 prognostiziert. Es werden also immer mehr arme, alte Menschen in dieser Stadt leben.

Pflegebedürftigkeit wird zum Armutsrisiko

Nachlesen kann man all diese Zahlen im neuesten Münchner Armutsbericht. Auch einen Faktor, der die Armut von Senioren befördern kann, nennt der Bericht: das Altenheim. Ein Pflegeplatz kostete Ende 2020 durchschnittlich rund 2.800 Euro.

Etwa 1.300 Euro davon decke die Pflegeversicherung nicht ab. Pflegebedürftigkeit werde also zum Armutsrisiko, heißt es.

SPD und Grüne beantragen nun eine ganze Reihe an Maßnahmen, um Senioren besser zu unterstützen. Es soll für ältere Münchner länger möglich sein, zu Hause zu wohnen, wenn sie das möchten.

Zum Beispiel wollen Grüne und SPD die Unterstützung für Senioren ausbauen, die in ihrer eigenen Wohnung leben. Die Verwaltung soll Konzepte erarbeiten, wie die Senioren im hauswirtschaftlichen Bereich, auch bei vermeintlichen Kleinigkeiten wie Einkaufen oder Betten beziehen, besser unterstützt werden können.

Neue Wohnformen und mehr Wohnungen für Senioren

Außerdem soll die Stadt mehr Wohnungen für Senioren bauen – und zwar auch neuere, gemischte Wohnformen wie Mehrgenerationenhäuser.

Alle Planungen für neue stationäre Alten- und Pflegeheime (etwa in Freiham) soll die Stadt kritisch überprüfen und wo immer möglich in Wohnprojekte, auch mit einem angeschlossenen ambulanten Pflegedienst umwandeln.

"Viele Plätze können aufgrund des Fachkräftemangels nicht belegt werden", sagt SPD-Chefin Anne Hübner. "Gleichzeitig wollen Seniorinnen und Senioren so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden bleiben. Diesem Wunsch wollen wir entgegenkommen."

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Zudem soll München Mitglied im Netzwerk "Age friendly Communities" werden und damit Teil einer Gemeinschaft, die weltweit Kommunen vernetzt, die eine altersfreundliche Stadt anstreben und voneinander lernen wollen.

Grünen-Stadträtin Sofie Langmeier geht davon aus, dass München "von den Erfahrungen anderer Kommunen profitieren und selbst Impulse setzen" kann.

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2 Kommentare
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  • Witwe Bolte am 01.03.2023 08:35 Uhr / Bewertung:

    Hoffentlich gibts bald zweckmässige u. für alle bezahlbare Pflegeroboter, die man mieten kann.
    Ansonsten warten nicht wenige Pflegebedürftige oder solche, die es werden, auf die Umsetzung des neuen Gesetzes zum Recht auf Sterbehilfe.
    Seit Jahren doktern irgend welche Fachleute (Kirchenleute, Ethiker usw.) daran rum. Vielleicht brauchen die noch mehrere Jahre, bis das Urteil des BVG umgesetzt werden kann.

  • SL am 28.02.2023 21:15 Uhr / Bewertung:

    Der Eigenanteil bei einem Heim-Pflegplatz beträgt aktuell im Schnitt bereits 2.400 Euro. Das können sich nur Gutsituierte und Pensionäre leisten, aber keine Rentner. Dabei steigt und steigt der Beitrag zur Pflegeversicherung von jetzt 3,05 % bzw. 3,4% schon wieder um 0,35 Prozentpunkte. Dabei werden drei Viertel der Pflegebedürftigen zu Hause versorgt, sonst wäre das System sowieso am Ende.

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