Mehr Angriffe auf Flüchtlinge

Gut sieben Prozent der bayernweiten Taten finden in München statt – fast alle sind rechtsmotiviert. Ob die Delikte öffentlich werden entscheiden Polizei und Staatsanwaltschaft.
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Katharina Schulze (Bündnis 90/Die Grünen)brachte den Stein ins Rollen.
dpa Katharina Schulze (Bündnis 90/Die Grünen)brachte den Stein ins Rollen.

München - Beleidigungen und sogar Schläge: In Bayern sind Flüchtlinge und deren Helfer immer wieder Gewalt ausgesetzt.

Die meisten Fälle sind erst jetzt bekannt geworden. 429 Übergriffe gegen Flüchtlingsunterkünfte, Helfereinrichtungen und gegen Geflüchtete selbst listet das Bayerische Innenministerium in einer jetzt veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage der grünen Landtagsabgeordneten Katharina Schulze auf. Die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2016.

31 Fälle geschahen im Münchner Stadtgebiet, das entspricht 7,2 Prozent aller Fälle in Bayern. Sechs richteten sich gegen Flüchtlingsunterkunft, in 25 Fällen wurden Menschen attackiert. Die meisten Angriffe waren der Öffentlichkeit bislang nicht bekannt.

Über 95 Prozent sind rechte Gewalt

So kam es an der Hansastraße sowohl im Februar, als auch im Mai zu Übergriffen, letzterer war besonders drastisch: Der Täter verletzte sein Opfer mit einer abgebrochenen Bierflasche. Im August schlug an der Luisenstraße ein Täter einem Flüchtling ins Gesicht.

„Hinter fast allen derartigen Fällen stecken Rassismus und Rechtsextremismus“, sagt Katharina Schulze. Das Innenministerium bestätigt, das 96,7 Prozent der Fälle rechtsmotiviert waren.

Ob Taten öffentlich gemacht werden, entscheidet die Staatsanwaltschaft in Absprache mit der Polizei. Ob Gewalt gegen Flüchtlinge seltener in Pressemitteilungen auftauche, könne man derzeit nicht sagen, sagte ein Sprecher des Ministeriums dem „BR“.

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