Tausende Menschen demonstrieren am Wochenende in München

Auch am Sonntag haben wieder zahlreiche Menschen in München gegen den Krieg in der Ukraine demonstriert.
Paul Nöllke, Philipp Hartmann |
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Demonstranten halten am Samstag Plakate mit der Aufschrift "#StandWithUkraine" bei einer Demonstration auf dem Odeonsplatz gegen Russlands Angriff auf die Ukraine.
Demonstranten halten am Samstag Plakate mit der Aufschrift "#StandWithUkraine" bei einer Demonstration auf dem Odeonsplatz gegen Russlands Angriff auf die Ukraine. © Tobias Hase (dpa)

München - Lasst und nicht allein – so die inständige Bitte eines ukrainischen Studenten bei der Demonstration gegen den Krieg in der Ukraine. Und rund 5.000 Münchner kamen diesem emotionalen Appell am Samstagmorgen am Stachus nach. Mit Schildern, Fahnen und Plakaten zeigten sie sich solidarisch mit den Menschen in der Ukraine.

Die Versammlung, auf der auch der bayerische FDP-Chef Martin Hagen und die Grüne Europaabgeordnete Henrike Hahn sprachen, war bisher die größte Demonstration zum Ukraine-Konflikt in München. Auf der Bühne teilten Ukrainer ihre Sorgen und erklärten ihre Forderungen an die westliche Politik. Am Abend trafen sich am Odeonsplatz noch einmal 4.000 Leute zu einem Protest gegen den Krieg.

Demo gegen Krieg und Nato am Odeonsplatz

Bei einer pazifistisch- und links-orientierten Demonstration kritisierten hier am Samstagnachmittag hier verschiedene Redner den Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine, aber auch den Westen. Der Aufruf stammte vom Pazifisten Claus Schreer, der als Organisator der Proteste gegen die Sicherheitskonferenz seit Jahrzehnten die Nato für das Übel der Welt verantwortlich macht. An vielen Ecken der Stadt hängen noch seine Plakate zum Siko-Protest, auf denen der "Kriegskurs der Nato-Staaten" kritisiert wird.

Nun also plötzlich eine Demonstration gegen die russische Invasion? Die Redner am Samstag forderten einen Stopp der Waffenlieferung sowie einen Rückzug westlicher Truppen. Die Reaktionen waren gespalten: Es gab unterstützende Sprech-Chöre, die "Internationale Solidarität", "Putin Weg" und "Antikapitalista" forderten, aber die Reden wurden auch unterbrochen. Gleich zu Beginn störte ein Demonstrant die Vortragenden mit Trillerpfeife und Zwischenrufen. Auch die Forderung zum Stopp der Waffenlieferung wurde von der Menge teils mit lautstarkem Buhen beantwortet. "Scheiß Linke, Scheiß Kommunisten" rief ein Passant.
"Diese Veranstaltung stellt sich gegen jede Form von Krieg", erklärt einer der Organisatoren. "Noch während der Demonstration erreichte uns die Meldung, Deutschland genehmige Waffenlieferungen aus den Niederlanden. Deswegen war es uns wichtig, zu demonstrieren – scheinbar sehen das aber nicht alle so."

Demos in München auch am Sonntag

Auch am Sonntag kam es noch einmal zu mehreren Versammlungen und Demonstrationen gegen den Krieg in der Ukraine. Zu einer Mahnwache am Max-Joseph-Platz kamen statt der erwarteten 300 Menschen laut Polizei etwa 2.000. Insgesamt dürften über das Wochenende auf verschiedenen Demos über 10.000 Münchner Solidarität mit der Ukraine gezeigt haben.

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Doch nicht nur in der Stadt München, welche eine große ukrainische Bevölkerung hat und eine Partnerstadt von Kiew ist, auch in vielen anderen Städten wurde über das Wochenende demonstriert. 

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Auch in der kommenden Woche sind weitere Proteste geplant.

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20 Kommentare
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  • Matze-G am 27.02.2022 22:46 Uhr / Bewertung:

    Warum protestieren wir nicht alle mal gegen Aufrüstung die seit Jahren von Ost und West immer irrere
    Zustände annimmt. Hat 2008 ein Putin nicht bei der Münchner Sicherheitskonferenz davor gewarnt---dass die Nato immer mehr an die Türen von Russland klopft??? Die EU schaut seit Jahren zu wie Russland und China von Amerika versucht wird klein zu halten.
    Aber die EU stehen ja hinter den amerikanischen Freunden , die haben die Ukraine viele Jahre hochgerüstet, jetzt lässt man sie fallen wie eine heiße Kartoffel?? oder...ich sage ,,gute Freunde!!! wenn man solche Freunde hat.
    So war ist bei der Handyspionage mit Merkel....bei Verträgen mit Iran....Amerika macht was es will.
    Verträge und Freunde sind Amerika unwichtig wenn es keine Profite mehr einbringt.
    Nochmal ...kein Krieg ist gerechtfertigt ...weil es ein lügender Politiker so entscheidet.
    Jeder Politiker der seinen Soldaten Krieg befiehlt ...sollte als Kriegsverbrecher auf die Anklagebank
    der Welt gesetzt werden und 100 Jahre Haft

  • Wolfling am 28.02.2022 13:17 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Matze-G

    Danke für Deine Meinung, die hat aber mit der Ukraine rein gar nichts zu tun oder willst Du der Ukraine Schuld am Verhalten der Nato oder Rußlands geben ?

  • Der wahre tscharlie am 28.02.2022 14:45 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Matze-G

    "Warum protestieren wir nicht alle mal gegen Aufrüstung die seit Jahren von Ost und West immer irrere Zustände annimmt. "

    Jedes Jahr gibts die Ostermärsche, die aber immer weniger Zulauf finden, weil ja die Welt so "sicher" ist. Aber das könnte sich ja ändern.

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