Massenschlägerei zwischen Bayern- und 1860-Ultras: In der AZ spricht der Sendlinger Viertel-Chef

Nach den wüsten Szenen auf der Implerstraße äußert sich der Bezirksausschuss-Vorsitzende Markus Lutz über den Vorfall – und seine Wünsche an die Löwen-Ultras.
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Viel behelmte Polizei am späten Abend vor dem "Sendlinger Bunker", einem Treffpunt von Sechzger-Ultras. (Archiv)
Viel behelmte Polizei am späten Abend vor dem "Sendlinger Bunker", einem Treffpunt von Sechzger-Ultras. (Archiv) © privat

München – Ein bisserl überraschend ist es schon. Wegen kleinsten Ärgernissen laufen Geschäftsleute, Nachbarn, Gastronomen normalerweise bei den Bezirksausschüssen Sturm. Doch als die AZ eine knappe Woche nach der abendlichen Massenschlägerei auf der Implerstraße beim Sendlinger Bezirksausschuss-Chef Markus Lutz (SPD) nach Reaktionen von Sendlingern fragt, kann er von keiner einzigen berichten. Nein, auf ihn und den Bezirksausschuss sei bisher niemand zugekommen, sagt er.

Nach Massenschlägerei unter Ultras: Das sagt der Sendlinger Viertel-Chef

Wie mehrmals berichtet, hatte am späten Sonntagabend eine große Gruppe von Hooligans des FC Bayern, gekleidet in weiße T-Shirts und mit Sturmhauben auf dem Kopf, Ultras des TSV 1860 überfallen, die nach der Auswärtsfahrt nach Essen vom U-Bahnhof Implerstraße zu ihrem Treffpunkt, dem Sendlinger Bunker, zurückwollten. Auf Videos, die im Internet kursieren, ist die wüste Schlägerei auf der Implerstraße und dem Gehweg zu sehen. Unter anderem treten mehrere der weißgekleideten Angreifer auf einen auf dem Boden liegenden Mann ein, auch gegen den Kopf.

Markus Lutz war zwei Jahre alt, als seine Familie nach Sendling zog. Seine Facharbeit im Gymnasium schrieb er über Sendlings Geschichte. Seit zwölf Jahren ist er Mitglied des Sendlinger Bezirksausschusses, seit neun Jahren dessen Vorsitzender. Der Abendzeitung hat der SPD-Politiker nun sein Lieblingsviertel gezeigt.
Markus Lutz war zwei Jahre alt, als seine Familie nach Sendling zog. Seine Facharbeit im Gymnasium schrieb er über Sendlings Geschichte. Seit zwölf Jahren ist er Mitglied des Sendlinger Bezirksausschusses, seit neun Jahren dessen Vorsitzender. Der Abendzeitung hat der SPD-Politiker nun sein Lieblingsviertel gezeigt. © Petra Schramek

Markus Lutz sagte am Freitag der AZ, auch ihm hätten Szene-Kenner bestätigt, dass es die Bayern gewesen seien, die „sich schlägern wollten“, wie er es ausdrückt. Daraus direkt eine Debatte über die Nutzung des Sendlinger Bunkers abzuleiten, soll das heißen, wäre unfair. Der gehört der Stadt und ist an einen Verein vermietet, der der aktiven Sechzger-Fanszene nahesteht.

Sendlinger Bunker: Löwenfans sollen sich öffnen

Wie schon in der Vergangenheit betont Lutz nun trotzdem erneut, dass er es wichtig fände, wenn die Löwen sich mehr in Richtung Viertel öffnen würden. „Ich fände es gut, wenn es hier mal ein Sommerfest geben würde, wenn man mehr mit den Nachbarn ins Gespräch kommt“, sagte er. Schließlich müssten die Nachbarn ja auch Verständnis aufbringen. „Es gibt immer wieder Verkehrsprobleme.“ Etwa dann, wenn die Fans ihre Materialien für Choreographien mit Autos abtransportieren.

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Probleme mit Gewalt durch Fußballfans hat es in Sendling in den letzten Jahren laut Lutz nicht gegeben. Der Sonntagabend war also ein Einzelfall, wenn auch ein besonders drastischer. „Wir werden als Bezirksausschuss auf jeden Fall noch einmal bei unserer örtlichen Polizei nachfragen, wie die Erkenntnisse sind“, sagte Lutz am Freitag.

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6 Kommentare
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  • Herr Gamsbichler am 20.05.2023 13:47 Uhr / Bewertung:

    "Sommerfest der Ultras für die Sendlinger Bürger". Das brauch ich ganz bestimmt nicht!

  • DonBobby am 20.05.2023 11:27 Uhr / Bewertung:

    "1806-Ultras"
    Älter als gedacht.

  • MUC am 20.05.2023 10:45 Uhr / Bewertung:

    Na hoffentlich ermittelt die Polizei mit demselben Engagment wie gegen blaue Sprayer. Es liegen hier Videos vor, manche hatten die Vermummung bereits wieder entmummt, wenn hier nichts ermittelt wird, dann fehlt der Wille, gegen Rot genauso vorzugehen wie gegen Blau!!!

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