Manuel Pretzl: Tun so viel wie noch in der Geschichte für den Radverkehr
München - Radschnellwege, Radl-Parkplätze, verbesserte Radweg-Führung, mehr Radstreifen – München plant eine große Radl-Offensive.
Ein erster Schritt wurde schon getan: Seit Ende April gibt es in der Maxvorstadt spezielle Kombi-Parkplätze für Fahrräder und Autos. Auf einer ausgewiesenen Fläche in der Luisenstraße gilt nun folgende Parkregel: Fahrräder können in der Zeit von 9 bis 23 Uhr und Autos von 23 bis 9 Uhr abgestellt werden.
Die Politik beschäftigt sich also mit dem Thema Radfahren in der Stadt auseinandersetzt. Doch wird die selbsternannte "Radlhauptstadt" München ihrem Namen auch wirklich gerecht?
Pretzl kritisiert rot-grüne Regierung
Ja, meint Münchens Zweiter Bürgermeister Manuel Pretzl (CSU) im Gespräch mit der AZ. "Als wir (die CSU, d. Red.) in die Regierung gekommen sind, lag die Radverkehrspauschale bei fünf Millionen Euro im Jahr. Jetzt haben wir sie auf 25 Millionen erhöht."
Gleichzeitig kritisiert Pretzl die rot-grüne Regierung, die es bis 2014 über 20 Jahre lang in München gab. "Rot-Grün hat immer dreieinhalb bis vier Millionen im Jahr ausgegeben – und da war alles toll, weil sich ein Bürgermeister hingestellt hat und gesagt hat 'Alles super'."
Pretzl verspricht, dass in den kommenden Wochen und Monaten noch viel für die radelnden Münchner getan werden soll: "Wir investieren jetzt richtig", so der Bürgermeister am Freitag. "Ich habe erst am Donnerstag die Liste bekommen, was alleine in diesem Jahr an Radverkehrsverbesserungen passiert. Das sind drei DinA4-Seiten mit einzelnen Maßnahmen. Also wir tun wirklich wahnsinnig viel."
15.000 radeln durch München und fordern bessere Radinfrastruktur
Pretzl: "Andere Philosophie" bei Radschnellwegen
Eine Maßnahme, die bald umgesetzt werden soll, sind Radschnellwege in der Stadt. Ein Pilotprojekt ist unter anderem die Strecke von Nymphenburg durch den Olympiapark bis zum U-Bahnhof Petuelring.

Pretzl zufolge verfolgt die CSU bei diesem Thema jedoch "eine andere Philosophie" als beispielsweise die Grünen: "Wir sagen, dass die nicht auf den Hauptverkehrsstraßen sein müssen, sondern eher auf Nebenstrecken, weil es da schöner ist zum Radeln. Also ich persönlich radel lieber im Grünen als an der Hauptverkehrsstraße."
Trotz teilweise hitziger Debatten im Stadtstadt nimmt die Radl-Offensive in München langsam Formen an. "Wir tun so viel für den Radverkehr wie noch nie in der Geschichte dieser Stadt!", fasst der Zweite Bürgermeister zusammen.
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