Mann vor Gericht: Joggerin (32) auf der Straße attackiert
München - Immer wieder muss Olga T. (32, Namen geändert) ihre Schilderung unterbrechen und zum Taschentuch greifen. Zu groß ist der seelische Schmerz, wenn sie sich an das traumatische Geschehen vom 15. November 2020 erinnern muss.
Die junge Frau wollte an diesem Novembermorgen gerade auf der Ricarda-Huch-Straße in Milbertshofen losjoggen, als sie von hinten geklammert wurde. "Eine Freundin, habe ich gedacht", erinnert sich die 32-Jährige. Doch als sie sich nach hinten wendete, sah sie einen fremden Mann.
Mann (31) umklammert Joggerin - Prozess in München
Ivan H. (31) hatte laut Antragsschrift vor, die Frau in sexueller Weise zu berühren. Doch das Opfer wehrt sich heftig. Olga T. erinnert sich, dass sie sich nach vorne gebeugt hatte. "Ich habe mir die Seele aus dem Leib geschrien", erklärt sie im Zeugenstand. Ihr gelang es, mit einer Hand dem Mann Kratzer im Gesicht zu verpassen. Er ließ von ihr ab und flüchtete. Das Opfer und ein Zeuge verständigten die Polizei.
Zwei Wochen später soll Ivan H. dann eine Mitpatientin in einer Klinik vergewaltigt haben. Laut Staatsanwaltschaft leidet der 31-Jährige unter einer paranoiden Psychose. Er habe zwar gewusst, dass er in den beiden Fällen Unrecht tue, habe aber aufgrund der Krankheit vielleicht nicht nach dieser Einsicht handeln können. Der Mann sei weiter eine Gefahr und soll dauerhaft in die Psychiatrie.
Der Prozess wird fortgesetzt.