Loreeley (9) in München von Lkw totgefahren: Spendenaktion für die Mutter
München - Der Tod der kleinen Loreeley aus Milbertshofen hat unermessliches Leid über die Familie gebracht. Freunde wollen der Mutter der Neunjährigen in ihrer Trauer helfen. Sie haben eine Spendenaktion ins Leben gerufen, damit zumindest die finanziellen Sorgen nach der schrecklichen Tragödie etwas gemildert werden.
"Ich bin immer noch fassungslos", erzählt ein Freund der Familie. Loreeley war für ihn wie eine Tochter. „Sie war so ein so liebes und freundliches Mädchen, man musste sie einfach gerne haben.“
Der tote Winkel, die von vielen unterschätzte Gefahr
Am Montag radelte die Drittklässlerin wie üblich zur Schule. Sie liegt nur knapp einen Kilometer von der Wohnung ihrer Mutter entfernt. Den Weg kannte das Mädchen genau. Mutter und Tochter hatten die Fahrt zur Schule oft miteinader geübt. "Loreeley ist immer vorsichtig gefahren und mit Helm", sagt ein Freund.
An der Kreuzung Schleißheimer- Moosacher Straße stand die Ampel für sie auf Grün. Loreeley wurde auf der Kreuzung von einem Laster erfasst. Der Fahrer hatte beim Abbiegen nach rechts das Mädchen im toten Winkel der Rückspiegel übersehen (AZ berichtete).
Loreeley wurde so schwer verletzt, dass sie wenig später im Krankenhaus starb. Seitdem ist für die Familie, für Freunde und Bekannte nichts mehr, wie es war. Am Montagabend versammelten sich rund 2.000 Münchner an der Unglückskreuzung, um zu trauern.
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Die trauernde Mutter kann die Wohnung nicht mehr betreten
Juliane Stühmer, Moritz Lindebner und einige andere Freunde beschlossen, mehr zu tun, als zu trauern. Sie wollen helfen. Loreeleys Mutter, die von einem Psychologen betreut wird, war nach dem Tod ihres einzigen Kindes nicht mehr Zuhause. Sie kann die Wohnung nicht betreten. "Alles erinnert sie dort an ihre Tochter", sagen Freunde.
Die Münchnerin, die im Rettungswesen arbeitet, wird daher umziehen, das Stadtviertel vermutlich verlassen. Sie hofft, dass sie so den schrecklichen Verlust vielleicht etwas schneller verarbeiten kann. Doch das ist nicht das einzige Problem der alleinerziehenden Mutter.
Ein schwerer Gang steht ihr noch bevor: die Beerdigung ihrer Tochter. Im Lauf der kommenden Woche könnte Loreeley zur letzten Ruhe gebettet werden.
Loreeleys Mutter: Kein Hass auf den Lkw-Fahrer
Juliane Stühmer und ihre Unterstützer sammeln deshalb Geld, auch für die Beerdigung. "Die Mutter soll in ihrer Trauer nicht auch noch mit finanziellen Problemen belastet sein", sagt Moritz Lindebner.
Momentan kümmern sich Freunde um Loreeleys Mutter. Sie versuchen ihr Halt zu geben, sie zu trösten. Eine Woge des Mitgefühls hat ihr über die ersten schlimmen Tage hinweggeholfen. Fremde boten ihr Hilfe an. Die Anteilnahme ist riesengroß. "Dafür möchte ich allen danken", lässt sie über Freunde ausrichten.
In ihrer Trauer denkt die Mutter auch an den Fahrer des Unglückslasters. Sie empfinde weder Wut noch Hass, sagte sie zu Freunden. Wozu auch, das würde ihr Loreeley nicht zurückbringen.
Loreeley (†9): So können sie helfen
Der tragische Tod des neunjährigen Mädchens hat viele Münchner tief erschüttert. Freunde, Bekannte, Kollegen und auch der Arbeitgeber wollen der Mutter helfen und sie mit einer Spendenaktion finanziell unterstützen.
Wenn auch Sie Loreeleys Mutter in dieser schweren Zeit unterstützen wollen, können Sie sich an der Aktion beteiligen. Ein Spendenkonto ist bereits eingerichtet.
Die Kontodaten lauten:
Stadtsparkasse München-Starnberg-Ebersberg
IBAN: DE03702501500027448182
Kennwort: Loreeley
Alternativ können Sie auch per PayPal spenden.
Lesen Sie dazu auch den AZ-Kommentar "Dass es keine Abbiegeassistent-Pflicht gibt, ist ein Skandal"
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