Lift-Vergewaltiger muss 6 Jahre und 3 Monate in Haft
Wegen Vergewaltigung einer Frau im Aufzug des Bürogebäudes an ihrem Arbeitsplatz ist ein Mann vom Münchner Landgericht zu sechs Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden. Der 38-Jährige muss 10.000 Euro Schmerzensgeld an sein Opfer zahlen. Ein psychiatrischer Sachverständiger attestierte dem Angeklagten eine Psychose.
München - Hartz-IV-Empfänger Ibil B. (38) lebt in einer Drogen- und Pornowelt, träumt von Gewaltsex. Seine Fantasien setzt er im August 2012 in die Tat um. Dafür bekommt er jetzt vom Münchner Landgericht die Quittung: Sechs Jahre und drei Monate muss er ins Gefängnis.
Außerdem wird die Unterbringung in die Psychiatrie an geordnet. Opfer Lena G. (30, Namen geändert) muss er 10000 Euro Schmerzensgeld bezahlen. Vor den beiden Taten ist Ibil B. bei einer Prostituierte, traut sich nicht zu sagen, dass er gern eine Vergewaltigung nachspielen will.
Der Vorsitzende Richter Anton Winkler sagt, dass Ibil B. darüber so frustriert gewesen sei, dass er am 1. August Lena G. (30) ins Büro gefolgt ist und im Lift über sie herfällt. Sie kann sich im 5. Stock, als die Tür wieder aufging, ins Freie retten. Ein Tag später überfällt er Nina K. (24) vor einem Bürogebäude.
Die junge Frau kann flüchten. Die Anwälte Nicolas Frühsorger und Michael Weiss: „Wir sind erleichtert, dass sich das Gericht nicht von der völlig überzogenen Forderung der Staatsanwaltschaft nach neuneinhalb Jahren Haft hat blenden lassen.“
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