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"Letzte Generation": Amtsgericht München verhängt Geldstrafen gegen Klima-Aktivisten

Drei Klima-Aktivisten liefen bei einer Bundesligapartie des FC Bayern aufs Spielfeld und wollten sich mit Sekundenkleber und Kabelbindern an den Torpfosten befestigen. Das Amtsgericht München verhängte nun Geldstrafen gegen die Mitglieder der "Letzten Generation".
John Schneider
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Die Angeklagten sind vor Prozessbeginn im Verhandlungssaal.
Die Angeklagten sind vor Prozessbeginn im Verhandlungssaal. © Sven Hoppe/dpa

München - Sie haben Angst die letzte Generation zu sein, die noch die Chance hat, den von der Wissenschaft vorhergesagten Klimawandel zu verhindern. Doch dafür müsste es ihnen angesichts der Faktenlage gelingen, die Politik zu schnellerem Handeln zu bewegen.

Demonstrationen wie die von "Fridays for future" hätten zwar viele Menschen auf die Straße gebracht, aber passiert sei trotzdem nichts, kritisiert die "Letzte Generation". Deshalb haben sich die Klima-Aktivisten zu diversen Stör-Aktionen entschlossen. Sie wollen "den Alltag unterbrechen", erklärt eine Angeklagte zu ihrer Motivation.

"Letzte Generation": Aktivisten liefen bei Partie des FC Bayern aufs Spielfeld

Am 27. August 2022 waren die drei jungen Aktivisten der "Letzten Generation" – zwei Frauen (jeweils 21) und ein Mann (20) – beim Spiel des FC Bayern gegen Borussia Mönchengladbach in der Allianz Arena aufs Spielfeld gelaufen. Das Spiel musste kurz unterbrochen werden. Ihr Ziel sei es gewesen, sich an den Fußballtoren mit Sekundenkleber festzukleben und mit Kabelbindern festzubinden.

Eine der Angeklagten berichtet vor Gericht, dass sie ein Banner dabei gehabt habe, das sie in der Spielfeldmitte ausrollen wollte. Die Allianz Arena stellte Strafantrag.

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Die drei Aktivisten sehen den Klimawandel als "rechtfertigenden Notstand", so wie er im § 34 des Strafgesetzbuches definiert ist – und ihre Aktion als geeignetes Mittel, diesen Notstand abzuwehren.  Dementsprechend seien sie freizusprechen. Staatsanwalt Johannes Füßl fordert dagegen Strafen zwischen 600 und 1.200 Euro wegen Hausfriedensbruchs.

Richterin zeigt Verständnis für Aktivisten

Richterin Sabine Eppelein-Harbers zeigt Verständnis für die Angeklagten. "Ich kann die Motivationslage absolut nachvollziehen", sagt sie. Dennoch sieht sie "keinen Rechtfertigungsgrund im Sinne des Strafgesetzbuches". Sie verhängt Strafen zwischen 150 und 225 Euro.

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48 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Geradeaus-Denker am 02.06.2023 11:35 Uhr / Bewertung:

    Leider werden mehr als die Hälfte der Kommentare, die ich hier schreibe eh Netiquette nicht veröffentlicht. Selbs Zitate von veröffentlichen Kommentaren scheinen ein Verstoß zu sein. Da höre ich lieber auf damit.

  • Rosinerl am 02.06.2023 09:19 Uhr / Bewertung:

    "Richterin Sabine Eppelein-Harbers zeigt Verständnis für die Angeklagten. "Ich kann die Motivationslage absolut nachvollziehen", sagt sie."

    Eine Richterin hat neutral zu sein. Im Fall der gewalttätigen Lina E., die mehrere Opfer brutal verprügelt hat und die nur mit Glück überlebt haben, äußerte sich der Richter ähnlich. Bei dem viel zu milden Urteil von rund 5 Jahren sprach er von einem "achtenswerten Motiv" und einer guten Sozialprognose.

  • dakaiser am 02.06.2023 08:29 Uhr / Bewertung:

    Kann mich noch gut erinnern. Das war furchtbar und die Spieler und sicher viele Zuschauer sind seither traumatisiert. Kein Wunder, dass die Mannschaft seither keine Konstanz mehr hat. Ich finde, jeder Spieler sollte diese Berufsbetroffenen auf Schadensersatz verklagen. Was da Prämien verlorengegangen sind. Hut ab vor dieser Richterin..........

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