Lerchenauer Feld: Neues Viertel mit 1.650 Wohnungen und viel weniger Autos

In einem Neubaugebiet an der Lerchenauer Straße sollen 1.6450 neue Wohnungen entstehen. Der Autoverkehr soll auf einen Anteil von 20 Prozent reduziert werden.
Jan Krattiger
Jan Krattiger
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
18  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Hier sollen einmal 5.000 Münchner wohnen: Das Baugebiet Lerchenauer Feld, gesehen von der schmalen und vielbefahrenen Lerchenauer Straße aus.
Hier sollen einmal 5.000 Münchner wohnen: Das Baugebiet Lerchenauer Feld, gesehen von der schmalen und vielbefahrenen Lerchenauer Straße aus. © Eva von Steinburg

Feldmoching - "Lerchenauer Feld" heißt das Neubaugebiet, das im Norden der Stadt entstehen soll. Wie die Stadt mitteilt, wurde jetzt die nächste Hürde genommen: Der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung des Stadtrats sagt "Ja" zu einem Beschluss, der eine erste Beteiligung der Öffentlichkeit enthält. Der notwendigen Änderung des Flächennutzungsplans wurde auch zugestimmt, da fehlt nur noch das "Ja" des gesamten Stadtrats. 

Lerchenauer Feld: Noch Landwirtschaft, bald Wohnviertel

Noch ist das Gebiet, das ca. 30 Fußballfelder groß ist, landwirtschaftlich genutzt. Künftig sollen dort 1.650 Wohnungen stehen – 500 davon "für bezahlbare Mieten". Ein Schulcampus, sechs Kindertagesstätten, Läden und auch soziale Einrichtungen sind geplant. 

Wie die Stadt mitteilt, soll "ein Marktplatz mit Geschäften" ein lebendiger Mittelpunkt darstellen. Der Schulcampus soll eine Grundschule, ein Gymnasium, eine Mensa, Schwimmhalle und Sportplätze beinhalten, wo auch Vereine sich austoben sollen. 

Lesen Sie auch

Wenige Parkplätze, viele Radwege

Die Pläne sehen vor, den Autoverkehr von aktuell 46 Prozent auf einen Anteil von 20 Prozent zu drücken. Weniger Parkplätze, fußgänger- und radfreundliche Infrastruktur, Carsharing und ein "guter MVV-Anschluss" sollen dieses Ziel ermöglichen. Quartierstiefgaragen sollen einer Parkplatznot entgegenwirken. 

Kritik kommt am Donnerstag aus der FDP/Bayernpartei-Fraktion im Rathaus: Sie spricht von einem "Parkplatzchaos mit Ansage". FDP-Fraktionschef Jörg Hoffman: "Diese Fehlplanung wird den künftigen Bewohnern schmerzhaft auf die Füße fallen. Unsere Fraktion trägt deshalb den heutigen Beschluss nicht mit. Wir wünschen uns generell mehr Offenheit für Zukunftsthemen in der Münchner Stadtplanung.“

Lesen Sie auch

Die Projektplanung macht die Bayerische Hausbau, unter anderem verantwortlich für das neue Wohnviertel am Nockherberg und die riesige Überbauung an der Schwanthalerstraße 111 im Westend.

Bevor die Vollversammlung des Stadtrats den Plänen zustimmt oder sie ablehnt, können die Münchner noch einmal ihre Meinungen und Vorschläge einbringen. 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
18 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Frm63 am 28.05.2022 14:43 Uhr / Bewertung:

    Die Münchner Stadträte sollten mal nach Frankreich fahren.

    Dort können sie sehen, wie auf ehemaligen Landwirtsschaftsflächen riesige Vororte gebaut wurden, die heute unter dem Namen "Banlieu" reine Gettos sind, vor allem für Armutszuwanderer.

    Das gleiche sehe ich auch an allen Großbauprojekten am Stadtrand Münchens kommen, auch dort
    in Lerchenau. Auf ehemaligem fruchtbaren Ackergrund entsteht dort eine neue No-Go-Area.

  • ShotgunHorst am 28.05.2022 19:17 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Frm63

    Ich verstehe ich die Argumentation nicht ganz entweder heißt es, es entstehen nur noch Brennpunkte oder es heißt, es entstehen eh nur unbezahlbare Reichen-Ghettos. Na was denn jetzt?

    Ich bin kein Fan von diesen vorgeschobenen Gründen, sag doch einfach, dass du gegen jede Veränderung bist und dass du kein Bock drauf hast, dass da Leute hinziehen. Das wäre zwar genauso unsympathisch aber wenigstens ehrlich!

  • Wolfling am 27.05.2022 09:17 Uhr / Bewertung:

    Ein wenig seltsam. Wir haben nicht genug Weizen und Rapsöl etc., aber die Nutzflächen werden mit unnützen Ghettos versiegelt und die Umwelt weiter belastet.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.