Leck gefunden: Cosimawellenbad in München muss vorerst schließen

München - Die gute Nachricht zuerst: Seit Mittwochvormittag ist das Naturbad Maria Einsiedel endlich wieder geöffnet. Mitten in der besten Badesaison, bei hochsommerlichen Temperaturen war das Freibad in Thalkirchen fast vier Wochen lang gesperrt.
Der Grund: eine zu hohe Keimbelastung des Wassers. Ob daran Verunreinigungen von Wasservögeln schuld waren oder etwas anderes, ist offenbar noch nicht geklärt. "Wir wissen es nicht", sagt Stadtwerke-Sprecher Michael Silva.
Die Stadtwerke (SWM) hatten das Bad am 15. Juli geschlossen. Messungen ergaben eine zu hohe Keimbelastung des Beckenwassers. Da der Einsatz von Chemie in Naturbädern nicht erlaubt ist, mussten Badegäste geduldig sein. Das Becken und die Anlagen wurden gründlich gereinigt, "inklusive Hochdruckreiniger und mit Experten von anderen Naturbädern", berichtet Silva. Man sei laufend mit dem Gesundheitsamt im Austausch gewesen. Täglich wurden Wasserproben genommen. Die biologische Wasseraufbereitung ruhte derweil. "Den Rest musste die Natur selber machen", sagt Silva. "Da konnten wir nur abwarten."

Nun haben die Experten grünes Licht gegeben: Die Wasserbiologie habe sich wieder eingespielt. Die Ergebnisse hätten sich nachhaltig verbessert und lägen nun deutlich unter dem Grenzwert, hieß es am Dienstag. "Damit kann ein sicherer Badbetrieb garantiert werden." Die Bäder-Chefinnen Nicole Gargitter und Clara Kronberger teilten mit: "Wir und die Kolleginnen und Kollegen im Bad waren mindestens genauso ungeduldig wie die Badegäste." Die Freunde des Freibads direkt an der Isar können sich freuen.
Im Cosimabad muss der Wellenbunker repariert werden
Des einen Freud, des anderen Leid: Dafür müssen nun die Münchner im Nordosten der Stadt vorerst auf ein beliebtes Bad verzichten: Das Cosimabad musste überraschend gesperrt werden. Es ist Münchens einziges Wellenbad und hat obwohl eigentlich ein Hallenbad, im Freien Liegewiesen sowie ein Warmaußenbecken mit Sprudelliegen und Nackenduschen.
Seit Sonntag stehen die Kinder, die große Ferien haben – und Erwachsene auch – vor verschlossenen Türen. "Wegen einer technischen Störung bleibt das Cosimabad bis auf weiteres geschlossen", heißt es auf einem Aushang. Eine Leckage im sogenannten Wellenbunker ist laut SWM-Sprecher Michael Silva der Grund für die Schließung. "Im Wellenbunker werden die Wellen gemacht", erklärt er. Dafür würde in dem Edelstahlbecken Wasser gesammelt, dieses sei undicht.
Es ist nicht das erste Mal, dass in dem Bad das Wasser nicht dort bleibt, wo es sein soll. Das Cosimabad wurde erst für zwölf Millionen Euro aufwendig saniert. 2017, nur 24 Tage nach der Wiedereröffnung, floss Wasser aus dem großen Becken in den Technikbereich eine Etage tiefer. Auch damals musste das Bad geschlossen werden.
Wenigstens rechnen die SWM nicht damit, dass hohe Reparaturkosten auf die Stadt zukommen. Die Leckage sei noch innerhalb der Gewährleistungsfrist entdeckt worden. Und lange dauern soll die Reparatur auch nicht: Im Laufe der nächsten Woche könne das Cosimabad voraussichtlich schon wieder öffnen.