Lebensgefährlicher Angriff - Tatort vorgetäuscht

Im Juni 2014 kam es in der Kultfabrik angeblich zu einem lebensgefährlichen Angriff auf einen 20-jährigen Litauer. Wie die Polizei nun herausfand, war der Tatort vorgetäuscht.  
von  az

Im Juni 2014 kam es in der Kultfabrik angeblich zu einem lebensgefährlichen Angriff auf einen 20-jährigen Litauer. Wie die Polizei nun herausfand, war der Tatort vorgetäuscht.

München - Ein wirklich mysteriöser Fall. Die Version, die der Mordkommission München im Juni 2014 bekannt wurde, lautet wie folgt:

Der 20-Jährige, der in London wohnhaft ist, wollte sich zum vermeintlichen Tatzeitpunkt zum Weggehen mit einem Bekannten aus Österreich, bei dem er zu Besuch war, treffen. Nach dem angeblich tätlichen Angriff eines Unbekannten, wurde weder die Polizei noch der Rettungsdienst in München verständigt, sondern die Beiden traten die Rückreise nach Österrreich an. So zumindest die Version, die der Litauer bei der Anzeigenerstattung zu Protokoll gab.

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Nachdem die Beschwerden aufgrund der Verletzungen im Kopfbereich nicht besser wurden, brachte der Österreicher seinen litauischen Bekannten in Österreich drei Tage später in ein Krankenhaus. Der 20-Jährige musste aufgrund seiner lebensgefährlichen Verletzungen auf der Intensivstation stationär behandelt werden.

Das Krankenhaus informierte die Polizei in Österreich, wodurch die Mordkommission München Kenntnis von dem Fall erhielt und die Ermittlungen übernahm.

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Bei den gemeinsamen Ermittlungen der Mordkommision und des LKA Tirol, stellte sich heraus, dass es einen Angriff auf den Geschädigten von Unbekannten in München - wie von dem Litauer geschildert - nie gegeben hatte. Die Verletzungen ereigneten sich demnach in der Wohnung des Bekannten in Österreich.

Dieser Bekannte, ein zur Tatzeit 24-jähriger Österreicher, wird deshalb auch durch die österreichischen Behörden strafrechtlich verfolgt. Die Münchner Polizei vermutet, dass sich der Litauer nicht mehr an den Tathergang erinnern konnte und ihn deshalb so dargestellt hat, wie es ihm der Österreicher erzählt hat.

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