Lass mas halt arbeiten: Protest für Flüchtlinge in München

"Asylbewerber sind zum Nichtstun verdammt", so Stephan Dünnwald von "Bellevue die Monaco". Am Mittwoch gibt’s deshalb eine Aktion in München. 
von  AZ/sx
Anfang Mai demonstrierten zahlreiche Münchner für die Integration Geflüchteter in den Arbeitsmarkt. (Archivbild)
Anfang Mai demonstrierten zahlreiche Münchner für die Integration Geflüchteter in den Arbeitsmarkt. (Archivbild) © min

München - Rund 108.000 Geflüchtete sind laut der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) seit 2015 in Bayern in Arbeit und Ausbildung vermittelt worden.

"Das ist nicht schlecht. Aber da geht noch mehr", sagt Stephan Dünnwald, Vorstand vom Sozialbündnis "Bellevue di Monaco". "Zehntausende Asylbewerber sind weiterhin ohne Beschäftigungserlaubnis. Und damit zum Nichtstun verdammt." Dabei könnten diese Arbeitskräfte sofort beginnen.

Protest vor vbw-Gebäude in der Max-Joseph-Straße

Genau darauf will heute ab 17 Uhr "Bellevue die Monaco" mit einer Aktion zur Kampagne "Lass mas halt arbeiten" vor dem Gebäude der vbw an der Max-Joseph-Straße hinweisen. Denn um 18 Uhr beginnt dort ein Kongress mit Vertretern der vbw, aus Politik und Verwaltung. Es geht dabei um die weiteren Schritte zur Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt.

"Die Politik feiert sich für eine erfolgreiche Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt", sagt Dünnwald. "Dabei fehlen der heimischen Wirtschaft immer noch 190.000 Fachkräfte." Auch seien fast 40.000 Lehrstellen bayernweit noch unbesetzt. "Deshalb treten wir an, um Lösungen für politische Leerstellen anzubieten. Wir ziehen mit der Wirtschaft an einem Strang", sagt Dünnwald.

Der Arbeitsmarktzugang von Flüchtlingen richtet sich nach ihrem aufenthaltsrechtlichen Status. Asylberechtigte dürfen arbeiten, Asylbewerber sowie Geduldete nicht – es gibt jedoch Ausnahmen. Dazu Dünnwald: "Unser Ziel ist die Vollbeschäftigung von Flüchtlingen. Davon profitieren Arbeitgeber, Steuerzahler – und natürlich auch die Menschen, deren Potenziale bislang in Anker-Zentren verschwendet werden."

Münchner demonstrieren für Arbeitsmarkt-Integration Geflüchteter

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