Langes Warten auf Bürgerbüro-Termin: Doppelter Ausweis-Stau

Derzeit müssen viele Münchner lange auf einen freien Termin in einem der Bürgerbüros warten. Woran das liegt.
Lukas Schauer |
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Münchner warten vor dem Bürgerbüro in Haidhausen in einer langen Schlange. (Archivbild)
Münchner warten vor dem Bürgerbüro in Haidhausen in einer langen Schlange. (Archivbild) © imago/STL

München - Die sechs Bürgerbüros des Kreisverwaltungsreferats (KVR) verzeichnen derzeit eine große Nachfrage nach Personalausweisen und vor allem Reisepässen – und das wiederum führt teils zu langen Wartezeiten für die Münchnerinnen und Münchner.

KVR: Termin-Stau für Personalausweise und Reisepässe

Einen großen Anteil daran hat auch die Corona-Pandemie. Viele Menschen haben ihre Ausweisdokumente im letzten Jahr lange nicht gebraucht und stellen nun aber etwa bei der Urlaubsplanung fest, dass Personalausweis oder Reisepass teils schon seit einiger Zeit abgelaufen sind.

"Die stark gestiegene Nachfrage bedeutet eine Herausforderung, vor der aktuell zahlreiche Kommunen stehen", sagt Kreisverwaltungsferent Thomas Böhle (SPD). Das Problem: Für das Beantragen von Ausweisdokumenten ist eine persönliche Vorsprache rechtlich zwingend nötig. Das ist nur mit Termin möglich. Auch das Abholen fertiggestellter Ausweise funktioniert nur mit vorher vereinbartem Termin.

Bürgerbüros nicht voll besetzt

Und weil sich in den Bürgerbüros nur so viele Menschen in den Räumen aufhalten dürfen, dass die zum Infektionsschutz erforderlichen Abstände eingehalten werden können, kann die Stadt derzeit nur begrenzt Termine vergeben.

Da zusätzlich eine Vollbelegung der Büros nicht möglich ist, stauen sich die Termine weiter: Fälle mit Wartezeiten von vier Monaten sind der AZ bekannt.

"Wir legen großen Wert darauf, alle Bürgeranliegen so schnell wie möglich zu bedienen und allen Anforderungen und Wünschen gerecht zu werden. Das Kreisverwaltungsreferat nutzt hier alle Möglichkeiten, um die vorhandenen Ressourcen voll auszuschöpfen. Für die Bürgerbüros werden mehrmals täglich im Kalender neue kurz-, mittel und langfristige Termine freigeschaltet, auch für den jeweils aktuellen Tag, abhängig von den zur Verfügung stehenden Kontingenten. Zusätzlich werden auch vereinzelt durch Terminabsagen immer wieder Termine frei. Erfahrungsgemäß sind allerdings neu freigeschaltete Termine schnell vergeben", so Böhle weiter.

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Alleine im Mai diesen Jahres haben 26.882 Münchner ein Ausweisdokument beantragt – gut 2.000 mehr als im Jahr zuvor. Immerhin: "Bürgerinnen und Bürger mit abgelaufenem Reisepass oder Personalausweis müssen keine unmittelbaren Konsequenzen, etwa ein Bußgeldverfahren, befürchten", sagt Böhle. Für die Einreise in das ein oder andere Land können ungültige Ausweisdokumente hingegen durchaus zum Problem werden.


In München gibt es sechs Bürgerbüros, verteilt in der Stadt. Zur Beantragung eines Ausweisdokumentes können Sie in jedes der Bürgerbüros fahren, Sie müssen nicht das nächstgelegene nehmen. Gerade das KVR in der Ruppertstraße oder das Bürgerbüro am Orleansplatz sind oft stark frequentiert.

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35 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Giesing am 08.06.2021 09:03 Uhr / Bewertung:

    Diese Dienstleistungen sind der Kern der städtischen Aufgaben. München hat die Digitalisierung komplett verschlafen. Die meisten Dinge ließen sich auch digital erledigen. Und die Ausrede, dass wegen Corona irgendetwas nicht funktioniert, kann ich nach fast 1,5 Jahren Corona nicht mehr akzeptieren. Aber die Themen stehen nicht auf der ideologischen Abend der regierenden Parteien und haben bei der Stadt daher keine Priorität.

  • Münchner Kindl am 08.06.2021 15:18 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Giesing

    So ist es. Und auch vor Corona waren die Warteschlangen ähnlich. Hat also fast nichts damit zu tun. Stadt München halt. Wer regiert da?

  • Tonio am 08.06.2021 08:21 Uhr / Bewertung:

    "Lange Wartezeiten beim Münchner KVR!?" Das ist ja nun wirklich nichts Neues und beschreibt doch lediglich den Normalzustand seit über 40 Jahren. Traurig ist doch nur die Inkompetenz der Verantwortlichen, die diesen Zustand einfach nicht verändern können oder wollen.

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