Landgericht München prüft Anklage wegen 1.074 gefälschter Impfzertifikate

Die beiden Angeschuldigten sollen im Internet QR-Codes für den digitalen Impfausweis zum Preis von mindestens 150 Euro pro Stück angeboten und dabei mehr als 130.000 Euro Gewinn gemacht haben.
AZ/dpa |
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Auch den Abnehmern der Impfzertifikate droht Ärger: Ein Teil von ihnen konnte laut Staatsanwaltschaft ermittelt werden. (Symbolbild)
Auch den Abnehmern der Impfzertifikate droht Ärger: Ein Teil von ihnen konnte laut Staatsanwaltschaft ermittelt werden. (Symbolbild) © Christian Charisius/dpa/Symbolbild

Nürnberg/München - Zwei mutmaßliche Impfzertifikat-Fälscher sollen in München vor Gericht gestellt werden.

1.074 falsche Bescheinigungen für Corona-Impfungen

Die Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg hat Anklage zum Landgericht München gegen die Mitarbeiterin einer Apotheke und einen Mann erhoben, wie sie am Montag mitteilte.

Sie sollen 1.074 falsche Bescheinigungen für Corona-Impfungen ausgestellt und damit mehr als 130.000 Euro Gewinn gemacht haben. Über die Zulassung der Anklage muss nun das Gericht entscheiden.

Angeschuldigte benutzten IT-Infrastruktur einer Apotheke

Den Ermittlern zufolge sollen die beiden Angeschuldigten im Internet QR-Codes für den digitalen Impfausweis zum Preis von mindestens 150 Euro pro Stück angeboten haben.

Bezahlt wurde über die Kryptowährungen Bitcoin oder Monero. Erstellt wurden die Bescheinigungen demnach über die IT-Infrastruktur der Apotheke – allerdings ohne Wissen des Apothekers. Zunächst sei dies am Rechner vor Ort geschehen, später nachts mit Hilfe einer Fernzugriffsoftware.

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Konnten sich die Angeschuldigten ihren Lebensstandard nicht mehr leisten?

Den beiden Angeschuldigten wird unter anderem gewerbsmäßige Fälschung technischer Aufzeichnungen und Geldwäsche vorgeworfen.

Zudem wird den beiden, die sich laut Staatsanwaltschaft auch privat kannten, unter anderem auch versuchter Betrug beim Leasing eines teuren Autos vorgeworfen. Als Motiv für die Taten geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass sich die Angeschuldigten ihren hohen Lebensstandard nicht leisten konnten.

Auch den Abnehmern der Impfzertifikate droht Ärger: Ein Teil von ihnen konnte laut Staatsanwaltschaft ermittelt werden. Gegen sie wurden beziehungsweise werden Ermittlungsverfahren wegen Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz und Geldwäsche eingeleitet.

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