Landgericht München: Prozess um Vergewaltigung nach Rollen- und Fesselspielen

Ein Mann und eine Frau treffen sich mehrfach zu Sado-Maso-Sexspielen. Doch als sie die Beziehung beenden will, geraten die Dinge laut Staatsanwaltschaft aus dem Ruder. Nun kam es zum Prozess.
AZ/dpa |
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Der Angeklagte (mi.) sitzt zu Prozessbeginn in einem Gerichtssaal vom Landgericht München II vor seinen Anwälten Francesca Rossiello-Bianco (re.) und Deniz Aydin und verdeckt sein Gesicht. Der 39 Jahre alte Mann ist wegen Vergewaltigung, gefährlicher Körperverletzung und Freiheitsberaubung angeklagt – unter anderem, weil er bei Rollen- und Fesselspielen das sogenannte "Safeword" einer Frau ignoriert und weitergemacht haben soll.
Der Angeklagte (mi.) sitzt zu Prozessbeginn in einem Gerichtssaal vom Landgericht München II vor seinen Anwälten Francesca Rossiello-Bianco (re.) und Deniz Aydin und verdeckt sein Gesicht. Der 39 Jahre alte Mann ist wegen Vergewaltigung, gefährlicher Körperverletzung und Freiheitsberaubung angeklagt – unter anderem, weil er bei Rollen- und Fesselspielen das sogenannte "Safeword" einer Frau ignoriert und weitergemacht haben soll. © Matthias Balk (dpa)

München - Im Prozess um eine Vergewaltigung nach Rollen- und Fesselspielen hat der Angeklagte die Aussage vor dem Landgericht München II verweigert. Er wollte sich am Donnerstag weder zu den Vorwürfen, noch zu seinen persönlichen Verhältnissen äußern, wie seine Verteidigung mitteilte.

Der 39-Jährige ist wegen besonders schwerer Vergewaltigung, gefährlicher Körperverletzung und Freiheitsberaubung angeklagt - unter anderem, weil er das sogenannte Safeword einer Frau ignoriert und weitergemacht haben soll.

Rollenspiel läuft in München trotz Safeword aus dem Ruder

Die beiden hatten sich laut Staatsanwaltschaft zuvor schon häufiger zu einvernehmlichem Sex und Rollenspielen, bei denen es auch um Vergewaltigungsfantasien ging, getroffen. Für ihre Treffen hatten die beiden als Sicherheitsvorkehrung ein "Safeword" vereinbart. Demnach hatten sie sich darauf geeinigt, dass der Mann sofort aufhört, wenn die Frau "schwarzes Herz" sagt.

Bei einem Treffen in Egling (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) im Jahr 2022 soll die Sache dann aber aus dem Ruder gelaufen sein. Die Frau habe die sexuelle Beziehung zwar damals beenden wollen, sich aber zunächst nicht gewehrt, als der Türke sie gefesselt und geschlagen habe. Als sie den Mann mit dem Safeword "schwarzes Herz" gebeten habe, aufzuhören, habe dieser das zunächst auch getan, habe sie dann aber erneut gepackt, gefesselt, geschlagen und vergewaltigt.

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Vergewaltigungsopfer ist psychisch nicht in der Lage auf den Angeklagten zu treffen

Die Anwältin des mutmaßlichen Opfers beantragte zu Prozessbeginn, die Öffentlichkeit für die Aussage ihrer Mandantin auszuschließen. Die Frau leide "immer noch unter Panikattacken" und "psychisch nicht in der Lage" im Gerichtssaal auf den Angeklagten zu treffen.

Die Vernehmung sollte per Videoübertragung erfolgen. Der Angeklagte habe "unmittelbar nach der Tat versucht, die Zeugin zur Rücknahme der Anzeige zu zwingen", sagte ihre Anwältin. Seit November 2022 in sei die Frau in psychologischer Behandlung. Für den Prozess hat das Gericht vier Verhandlungstage angesetzt.

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